Zur tödlichen Falle wäre beinahe ein Grillfest in einer Garage in Puchkirchen (Bezirk Vöcklabruck) geworden. Zum Glück hatten die Sanitäter des Roten Kreuzes ein CO-Warngerät an ihrer Uniform, das sofort Alarm schlug, als sie in die Garage gingen. Rund 20 Menschen wurden sofort ins Freie gebracht, fünf von ihnen – darunter vier Kinder – mussten mit Vergiftungssymptomen ins Krankenhaus.
Ein 40-jähriger Arbeiter aus Ampfelwang hatte zu seiner Geburtstagsfeier in die Werkstätte eines Auto-Tuning-Clubs eingeladen. Nach dem Festessen gegen 19 Uhr wurde der Spanferkelgriller mit den noch glühenden Kohlen zum Heizen in die Werkstätte geschoben.
Nach knapp zwei Stunden klagten mehrere Festgäste über Unwohlsein. Eine 15-jährige Schülerin und ein zweijähriger Bub, beide aus der Steiermark, wurden sogar kurz Bewusstlos. Die Rettung brachte das Mädchen und den Buben, sowie drei weitere erwachsene Gäste, in das LKH Vöcklabruck. Die Verletzten wurden wegen Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung stationär aufgenommen. Die restlichen 20 Festgäste blieben unverletzt.
CO-Warner des Roten Kreuzes verhindert Katastrophe
„Seit etwa einem Jahren haben alle unsere Einsatzmannschaften immer ein Warngerät an ihrer Uniform, das bei Kohlenmonoxid sofort Alarm schlägt. Bei diesem heiklen Einsatz in Puchkirchen hat sich dieses Warngerät bestens bewährt und die rund 20 Personen bei der privaten Feier vor Schlimmerem bewahrt“, schildert Bezirksrettungskommandant Mag. Gerald Schuster.
Alarmiert wurde das Rote Kreuz von der Feierrunde, weil eine junge Frau plötzlich ohnmächtig wurde. Zu diesem Zeitpunkt ahnte jedoch noch niemand, wie gefährlich die Situation ist. Denn die Runde von 20 Personen hatte im Freien ein Spanferkel gegrillt und dann den Holzkohlengriller in eine Garage geschoben, um sich bei den kühlen Abendtemperaturen zu wärmen. Als dann auch noch das Garagentor geschlossen wurde, stieg die Kohlenmonoxid-Konzentration rasch an. „Eine tödliche aber unsichtbare Gefahr für alle“, sagt Mag. Schuster zum Ernst der Lage.
Seit etwa einem Jahr gehört daher ein
CO-Warngerät zur Standardausrüstung aller Rotkreuz-Mannschaften in Oberösterreich. Das kleine gelbe Gerät soll nicht nur die Sanitäterinnen und Sanitäter schützen, sondern gerade auch bei solchen Einsätzen wie in Puchkirchen frühzeitig alle Beteiligten warnen und schützen. Das hat sich wieder bestens bewährt. Als Bezirksrettungskommandant leitete Mag. Gerald Schuster gemeinsam mit einem Offizier vor Ort den Einsatz. Nachdem ein junger Erwachsene und vier Kinder mit Verdacht auf CO-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, wurde auch noch das Notarztteam nach Puchkirchen geschickt, um alle Beteiligten zu untersuchen und Vergiftungen auszuschließen.
Einige der Beteiligten fuhren dann noch selbstständig in Krankenhaus Vöcklabruck, um sich untersuchen zu lassen. „Vergiftungserscheinungen zeigen sich immer bei Kindern zuerst, da diese wesentlich empfindlicher reagieren. Gerade bei Kohlenmonoxid kann es aber auch bei Erwachsenen rasch zu schwerwiegenden Vergiftungen kommen. Daher sollten Symptome, die bei Kindern auftreten, sofort als Alarmsignal erkannt werden“, erklärt der diensthabende Notarzt Dr. Mathias Primetshofer.
Für das Rote Kreuz ist dieser zum Glück gerade noch einmal glimpflich ausgegangene Großeinsatz einmal mehr Anlass, auf die enormen Gefahren durch Kohlenmonoxid hinzuweisen. „Wenn gegrillt wird, egal ob mit Kohle, Holz oder Gas, muss immer genügend Frischluft vorhanden sein. Grillen in geschlossenen Räumen ist lebensgefährlich.“
Sowaos von Mediengeil haob i nu nie dalebt, wia der Schuster ist. Dem geht’s nur darum in Zeitungen abgebildet zu sein oder sich selbst im Fernseher zu sehen!