Teile des Gemeindegebietes rund um St. Wolfgang dienten am Wochenende als Übungsschauplatz für fünf größere Unfallszenarien. Vier davon fanden beinahe gleichzeitig am Freitagabend an unterschiedlichen Stellen statt. Am darauffolgenden Samstag stellte ein inszeniertes Tunnelunglück die Helfer vor mehrere Herausforderungen. Ziel der Übungssequenzen war es, die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften Feuerwehr, Polizei, Bergrettung und Rotes Kreuz zu trainieren.
Schon am frühen Freitagnachmittag begannen vor Ort die ersten Vorbereitungen für einen gemeinsamen zweitägigen Übungsablauf. In der Volksschule St. Wolfgang entstanden für die Rotkreuzmitarbeiter Infrastrukturen für ein Camp. Binnen kürzester Zeit standen die Feldküche zur gemeinsamen Verpflegung, Schlafsäle, Sanitärräume sowie eine Registrierungsstelle bereit.
Während der theoretischen Schulungen der Rettungssanitäter wurden ab 17:00 Uhr an 4 Stellen im Gemeindegebiet die Unfallszenarien durch Feuerwehr und Bergrettung aufgebaut. Neben dramatischen Verkehrsunfällen mit zahlreichen Verletzten, galt es auch verletzte Kletterer vom Bürglstein zu retten und abgestürzte Personen zu versorgen. Auch die Deko-Station des Roten Kreuzes kam am Werksgelände der Firma Nierlich zum Einsatz. Als Verletztendarsteller für die einzelnen Szenarien fungierten Angehörige von Feuerwehrkollegen, dem Jugendrotkreuz sowie Mitarbeiter der Bergrettung.
Sie wurden vom Rotkreuzteam der „Realisitschen Unfalldarstellung“ mit verschiedensten Verletzungsmuster geschminkt. Sehr realistisch waren auch die Umweltbedingungen was das Wetter betrifft. Denn kurz nach Übungsbeginn am Freitagabend stellte ein massiver Platzregen die Darsteller, Helfer und Gerätschaften auf eine harte Probe. Schotter und Waldboden verwandelten sich binnen Minuten in Matsch. Der Samstagmorgen zeigte sich witterungsmäßig von ähnlicher Seite, nur dass es diesmal einen Großunfall im Tunnel von St. Wolfgang zu bewältigen galt.
Hier war als Übungsannahme ein Reisebus (von BI Kraftfahrlinien GmbH zur Verfügung gestellt) mit einem Traktor und weiteren Fahrzeugen kollidiert. Die Feuerwehren von St. Wolfgang, Russbach und Wirling bargen die insgesamt 23 Verletzten und übergaben sie am Tunnelportal den Rettungskräften. Die Versorgung der Patienten wurde in der räumlich aufgeteilten Sanitätshilfsstelle durchgeführt und 19 Patienten wurden ins Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl transportiert, wo ebenfalls der Alarm- und Einsatzplan beübt wurde.
Für Bezirksrettungskommandant, BGL Harald Pretterer waren es zwei sehr lehrreiche Übungstage mit wichtigen Erfahrungen und guten Eindrücken. Sein Dank gilt allen teilnehmenden Mitarbeitern der Einsatzorganisationen, den Ärzten und Statisten, die diese Übung möglich gemacht haben. Ein großes Dankeschön gilt den heimischen Firmen Fa. Nierlich und BI Kraftfahrlinien GmbH, die den Übungsablauf unentgeltlich unterstützten.
Gerade Übungen in so einem Umfang zeigen die Wichtigkeit des guten Zusammenspiels aller Einsatzorganisationen, um für den Ernstfall optimal vorbereitet zu sein.