Die Städte Sarajevo und Bad Ischl sind mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs untrennbar verbunden: Das Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in der bosnischen Hauptstadt am 28. Juni 1914 war Auslöser für die “Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts”. Die Unterzeichnung des “Manifests an meine Völker” und der Kriegserklärung an Serbien durch Kaiser Franz Josef in der Bad Ischler Kaiservilla markiert den Beginn dieses Krieges, der 17 Millionen Menschenleben fordern sollte.
Für Sarajevo und Bad Ischl ist dieses Gedenken jeweils Anlass für einen Veranstaltungsschwerpunkt. Die 100. Wiederkehr der Ereignisse wird dazu genützt, eine positive Botschaft für Frieden, Freiheit und Versöhnung auszusenden. Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide wurde von seinem Amtskollegen von Sarajevo, Prof. Dr. Ivo Komsic, zu den Gedenkfeierlichkeiten am 28. Juni eingeladen und dieser wird seinerseits zu den Gedenkfeiern am 28. Juli nach Bad Ischl kommen.
Die Feierlichkeiten in Sarajevo begannen mit der Pflanzung eines Ginkgo-Baumes, Symbol für den Frieden, durch Bürgermeister Komsic und den Generalsekretär der Bürgermeister für den Frieden, eine Organisation, die in Hiroshima gegründet wurde. Anschließend wohnten die Gäste, zu denen hochrangige Gemeindevertreter von Wolfsburg, Friedrichshafen, Magdeburg, Ferrara, Barcelona, Budapest und Pula gehörten, der Eröffnung der Freiluftausstellung “Making Peace” des mit einem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Internationalen Friedensbüros mit eindrucksvollen Fotos von Ereignissen und Persönlichkeiten, die für den Frieden stehen, bei. Mittags fand schließlich die Eröffnung der Ausstellung “Würde des Menschen” mit zeitgenössischer Kunst in der Kunstgalerie Bosnien-Herzegowinas durch den Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny statt.
Höhepunkt der Feierlichkeiten und ein unvergessliches Erlebnis war schließlich das Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Franz Welser-Möst im alten Rathaus der Stadt, der Vijećnica, dem die Präsidenten von Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Mazedonien und Bundespräsident Dr. Heinz Fischer beiwohnten.
Der österreichische Bundespräsident wird übrigens am 19. Juli die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg in der Bad Ischler Trinkhalle besuchen und dabei mit jenen Schülerinnen und Schülern, die das Konzept erarbeitet haben, diskutieren.
In Bad Ischl findet am 28. Juni ein Festakt statt, bei dem auch Bürgermeister Komsic aus Sarajevo sprechen wird. In der Hasnerallee wird zudem ein Gedenkstein enthüllt und ein Baum gepflanzt. Auf diese Weise soll an die Ereignisse in Sarajevo und Bad Ischl erinnert werden.