Zu ungewöhnlicher Stunde, um ca 21.30, wurde die Österreichische Wasserrettung am 17.07.2015 für eine Bootsbergung durch die Landeswarnzentrale alamiert. Das Boot der Ortsstelle Unterach lief bei starkem Wind aus um der Besatzung eines Segelbootes zur Hilfe zu kommen. Zur Überraschung der Retter waren zu dieser späten Zeit noch zahlreiche Segelboote beim Einsatzort im Wasser. Die Teilnehmer einer 24 Stunden-Regatte des Yachtclubs Attersee wurden von einem Sturm in Bedrängnis gebracht und innerhalb weniger Minuten trafen immer mehr Alarmierungen bei den Ortsstellen der Wasserrettung rund um den Attersee ein.
Trotz Bitte des Abschnittsleiters der Wasserrettung wollte der Veranstalter die Regatte nicht abbrechen — zu diesem Zeitpunkt wurden bereits die ersten Segelboote durch die Wasserrettung aus der Seenot geborgen und abgeschleppt. Erst als die Wasserrettung eine Sturmwarnung veranlasste, wurde die Regatte offiziell beendet. Insgesamt musste die Wasserrettung in dieser Nacht 15 Boote abschleppen und zahlreiche Personen aus ihren Booten zum Ufer bringen. Ein verletzter Segler wurde dem Roten Kreuz übergeben.
Insgesamt waren in der Nacht 20 Wasserretter im Einsatz. Vor allem die späte und erst auf Druck der Wasserrettung herbeigeführte Entscheidung die Regatta abzubrechen, stößt bei den ehrenamtlichen Helfern der Wasserrettung auf wenig Verständnis — fast schon Verantwortunglos wird so die Gesundheit der Segler und der Retter aufs Spiel gesetzt. Auch noch am nächsten Tag laufen die Aufräumungsarbeiten nach dem Sturm durch die Wasserrettung. Zur Zeit sind noch immer die Einsatzboote und die Taucher der Wasserrettung im Einsatz um losgerissene oder teilweise gekenterte Boote zu bergen.
Text: Martin Eberl