
Bei einem Treffen der Bürgermeister aller vier Traunseegemeinden, an dem auch Bau- und Gewässer-Experten teilnahmen, ist am Montag dieser Woche ein Gerücht aus dem Weg geräumt worden, das sich in Traunkirchen und Ebensee verbreitet hatte. Der Neubau der Gmundner Traunbrücke verringere den Traun-Querschnitt beim Ausfluss und erhöhe damit die Hochwassergefahr in allen Ufergemeinden. Es soll sogar das Gegenteil der Fall sein.
Das erläuterte Wasserwirftschaftsplaner DI Dr. Franz Überwimmer in einer Kurzexpertise: Die Brückenpfeiler der neuen Brücke werden schlanker ausgeführt, die Kolksicherung rundherum wird etwas größer dimensioniert, letztlich bleibt der Querschnitt in der Mündung gleich, also „abflussneutral“.
Darüber hinaus soll sich künftig sogar die Möglichkeit eröffnen, die Kolksicherung relativ rasch, ohne einen Brückenneubau zu verringern und damit die Abflussmenge des Sees zu vergrößern. Das könnte die Hochwassergefahr bei Oberliegern sogar verringern. In einen gesamthaften Hochwasserschutz sind allerdings auch die Unterlieger einzubeziehen, die in so einem Fall höhere Pegelstände zu verkraften hätten. De facto würde am Querschnitt nichts verändert.
Hier der zentrale Satz der Expertise Dr. Überwimmers: „Im wasserwirtschaftlichen öffentlichen Interesse ist ein Ausgleich zwischen den Oberlieger-Interessen und Unterlieger-Interessen herzustellen. Dies ist durch die abflussneutrale Ausführung der neu zu errichtenden Traunbrücke in Gmunden jedenfalls erfüllt.“
Der Experte hebt hervor, dass es für den Brückenneubau eine Vereinbarung zwischen Stadt Gmunden, Lokalbahnbetreiber Stern & Hafferl und der Kraftwerksbetreiberin EAG gibt, die das Baugeschehen mit einem detaillierten Alarmplan absichert. Kraft dieses Planes würden bei Hochwassergefahr die für den Pfeilerbau nötigen, kurzfristigen Schüttungen rechtzeitig entfernt.
Bürgermeister Stefan Krapf: „Unser Treffen hat gezeigt, dass wir als Traunsee-BürgemeisterInnen zusammenhalten und dass allen das Wohl der gesamten Bevölkerung am Traunsee ein Anliegen ist. Kommunalpolitische Arbeit darf nicht an den Gemeindegrenzen enden, Zusammenarbeit ist die Zukunft.“