Einzigartig in Österreich: Eingriffe per Navigationssystem und Gesichtsregistrierung am SK-Vöcklabruck
Aus dem Autofahreralltag sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken — Navigationsgeräte, die bei der Orientierung helfen. Nun halten diese Systeme auch in der Medizin Einzug. Eines der modernsten Geräte ist seit kurzem an der Abteilung für Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck im Einsatz.
„Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen sowie der Schädelbasis erfordern vom Operateur höchste Präzision und viel Erfahrung“, erklärt Prim. Dr. Christian Tejkl, Leiter der HNO-Abteilung am SK-Klinikum Vöcklabruck. „Das neue computergestützte Navigationssystem ist hier eine enorme Hilfe und sorgt für zusätzliche Patientensicherheit.“

Fotoregistrierung mit iPad
Basis der gezielten Navigation ist eine entsprechende Computer- bzw. Kernspintomografie des Schädels. Aus den so gewonnenen Daten kann das moderne System eine genaue Landkarte errechnen. Im Anschluss wird der Patient/die Patientin registriert, indem via iPad ein Foto gemacht wird. Dieses Foto sowie die aus der Tomographie gewonnenen Daten werden miteinander abgeglichen und ermöglichen eine detailgetreue Darstellung der anatomischen Strukturen und somit eine punktgenaue Navigation. Eine zusätzliche Strahlenbelastung entsteht für die Patient/-innen dadurch nicht.
„Als Operateur kann man sowohl mit dem Mikroskop als auch mit dem Endoskop arbeiten. Die chirurgischen Werkzeuge werden vom Navigationssystem erkannt und somit können wir am Monitor bis auf unter einen Millimeter genau mitverfolgen, in welchem Bereich des Schädels wir uns gerade befinden“, schildert Prim. Tejkl die Vorteile des Systems. „Dank der inneren Landkarte ist es möglich, noch schleimhautschonender als bisher zu operieren. Auch verengte Stellen können schneller gefunden und mittels eines Ballons geweitet werden.“
Vorreiterrolle für SK Vöcklabruck
Das Navigationssystem, das am SK-Vöcklabruck im Einsatz ist, ist bislang einzigartig in Österreich. Der Einsatz ist vielfältig und nicht auf das Gebiet der Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde beschränkt. „Das System unterstützt die Operateure ausgezeichnet, kann aber natürlich nicht unsere Erfahrung ersetzen“, sagt Prim. Tejkl.