Die Volkshilfe Vöcklabruck verstärkt ihr sozialpolitisches Engagement in der Region und fordert 1700 Euro Mindestlohn.
In den vergangenen Monaten wurde die Volkshilfe in ganz Oberösterreich neu strukturiert. Ein Ergebnis dieses Prozesses ist das Bekenntnis zu einem noch stärkeren sozialpolitischen Engagement. „In Zeiten wie diesen, da den Ärmsten auch noch die Mindestsicherung gekürzt wird, muss man seine Stimme für mehr Gerechtigkeit erheben“, sagt Volkshilfe-Vorsitzender Hermann Krenn.

Für Herbst sind in ganz Oberösterreich Straßenaktionen geplant, bei der die Menschen mit der Armut und ihren unmittelbaren Auswirkungen konfrontiert werden sollen. „Wir müssen den Finger immer wieder in diese Wunde legen. Und zwar so lange, bis die Wunde verheilt ist, sprich bis die Armut beseitigt ist“, gibt sich Krenn kämpferisch.
Gleichzeitig fordert die Volkshilfe ein Einkommen, das ein menschenwürdiges Auskommen sichert. „Ein Brutto-Mindestlohn von 1700 Euro bedeutet ein Nettoeinkommen von 1310 Euro, die Armutsgefährdungsschwelle liegt derzeit bei 1163 Euro. Der von uns geforderte Mindestlohn von 1700 Euro bei Vollzeitbeschäftigung ist ein wichtiges Ziel zur Bekämpfung von Armut und prekärer Beschäftigung”, erklärt Hermann Krenn.
Die Volkshilfe Vöcklabruck bietet Dienstleistungen für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen, Flüchtlinge, beschäftigungslose und von Armut betroffene Menschen an. Insgesamt sind im Bezirk Vöcklabruck 150 engagierte Frauen und Männer beschäftigt, unterstützt werden sie von 50 freiwilligen Helferinnen und Helfern und ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären.
Der größte Bereich der Volkshilfe im Bezirk Vöcklabruck sind die mobilen Dienste (Pflege und Betreuung, mobile Therapie, Hauskrankenpflege, Haushaltsservice) mit 90 Beschäftigten und 50.000 Leistungsstunden.

Ebenfalls große Bedeutung für die Menschen in der Region hat der Volkshilfe ReVitalshop. 20.000 Kundinnen und Kunden haben im vergangenen Jahr günstige Gebrauchtwaren im Shop in der Industriestraße 33 eingekauft. Der Shop ist eine wichtige Anlaufstelle für all jene Menschen, die es nicht so dick im Geldtascherl haben.
Der dritte große Bereich ist die Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung, die im vergangenen Jahr aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen unter anderem in Syrien und in Afghanistan große Herausforderungen zu meistern hatte. Insgesamt betreut die Volkshilfe in OÖ derzeit 5700 Flüchtlinge in 110 Quartieren, davon 900 im Bezirk Vöcklabruck.
Fotos: Volkshilfe