Früher waren Operationen, wie etwa die Entfernung der Gallenblase, mit großen Bauchschnitten und entsprechend langen Heilungsprozessen verbunden. Mittlerweile ist es möglich, viele dieser Operationen mittels „Schlüssellochchirurgie“ durchzuführen. OA Dr. Bernhard Furtmüller, neuer leitender Oberarzt am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, setzt dabei auf eine Methode, die mit nur einem kleinen Schnitt im Bereich des Bauchnabels auskommt.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Laparoskopie, bei der drei bis fünf kleine Einschnitte gemacht werden, um Kamera und Instrumente in den Bauchraum einzuführen, kommt die so genannte SILS-Methode (Single Incision Laparoskopic Surgery) mit nur einem ca. 20 Millimeter langen Schnitt aus. Dieser Hautschnitt kommt in der Tiefe des Nabels zu liegen und führt damit am Ende des Eingriffes zu einer kaum sichtbaren Narbe.

„Anatomisch ist der Nabel der ideale Zugang zum Bauchraum. Wir müssen weder Muskulatur noch Fettgewebe durchtrennen, sondern kommen direkt nach Durchtrennung des Bindegewebes in den Bauchraum. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das weniger postoperative Schmerzen, einen schnelleren Heilungsverlauf und auch eine bessere Kosmetik, da die Narbe im Bauchnabel verschwindet“, erklärt der erfahrene Chirurg.
„OA Dr. Furtmüller hat die neue OP-Methode bereits im Salzkammergut-Klinikum eingeführt und zahlreiche Patient/-innen erfolgreich operiert“, berichtet Univ. Prof. Prim. Dr. Roman Rieger, Leiter der chirurgischen Abteilungen am Salzkammergut-Klinikum Gmunden und Vöcklabruck. „Durch die neue Methode wird nicht nur viel schonender operiert, sondern die Operationen verlaufen auch deutlich schneller. Beispielsweise dauern operative Entfernungen des Dickdarms (Colonresektionen) nur mehr halb so lange wie bisher“, erklärt Prim. Rieger.
OA Furtmüller, der auch zahlreiche internationale Operationskurse in dieser Technik leitet, wird zukünftig vor allem in der onkologischen Chirurgie auf diese innovative Operationstechnik setzen.(Fotos: gespag)