Bergretter aus Strobl bargen am Sonntag, 4. September, unter schwierigsten Bedingungen einen verunglückten polnischen Bergsteiger aus dem Postalmklettersteig.
Der 30-jährige Pole war gemeinsam mit drei anderen polnischen Alpinisten gegen Mittag in den Klettersteig eingestiegen. Etwa um 13.30 Uhr überquerte er den sogenannten „Gattsprung“, als er sich das linke Schultergelenk ausrenkte. Obwohl die anderen Mitglieder versuchten, ihm dieses wieder einzurenken, missglückten deren Versuche und der Verletzte blieb in einer senkrechten Wandpassage bewegungsfähig hängen. Ein vorbeikommender Kletterer sicherte den Verletzten in der Wand, da dieser kein weiteres Sicherungsmaterial mitführte.
Schulter provisorisch fixiert — mit 200 Meter langem Seil geborgen
Gegen 13:45 Uhr wurden die Strobler Bergretter und zwei Alpinpolizisten alarmiert und fixierten vor Ort zuerst das verletzte Schultergelenk provisorisch. Im Anschluss daran wurde der Verletzte unter starken Schmerzen mit 200m-Seilen senkrecht über schwierigstes Gelände auf ein „Geländeband“ geborgen und über einen — eigens von der Bergrettung dafür angelegten „Notsteig“ — bis zur Postalmstraße transportiert, wo er um 17.30 Uhr den Sanitätern des RK und einem Arzt übergeben werden konnte. Nach vergeblichen Versuchen, das Schultergelenk wieder einzurenken, brachten diese den 30-jährigen Polen in das LKH Bad Ischl.
Der Bereich des „Gattsprungs“ ist bergungstechnisch ein „worst case“, da es sich dabei um den am tiefsten eingeschnittenen Klammbereich handelt. Hier ist eine Bergung klammauswärts kaum möglich. Da der Bereich jedoch des öfteren Mittelpunkt von Übungen der Bergrettungsortsstelle Strobl war, konnte die Bergung ohne grobe Zwischenfälle durchgeführt werden, so die Bergrettung.