Lina Ben Mhenni ist Internetaktivistin und hat die sogenannte Jasminrevolution über soziale Medien mitgesteuert. Habiba Sobhi ist Gewerkschafterin und hat mitgeholfen, die ArbeiterInnen in Tunesien in die Proteste gegen den Diktator miteinzubinden.
Beide Aktivitstinnen erzählten bei Ihrem Vortrag am 12.10. in der Arbeiterkammer Vöcklabruck berührende Geschichten über ihre Erfahrungen mit der Revolution. Der Mut und die Kraft, die man braucht, um einen Diktator in einem autoritären Regime zu stürzen, war für alle Anwesenden bei den Ausführungen spürbar. Sie berichteten von Tyrannei und dem Fehlen jeglicher Freiheiten für die Menschen in Tunesien. Es gab keine Presse- und Meinungsfreiheit. Als die Proteste begannen wurden zwar Demonstrationen von den Straßen im Fernsehen gezeigt, doch es wurde behauptet, dass sich diese gegen Ägypten oder den Westen richten. Dass der Diktator Ben Ali im Zentrum der Proteste stand, wurde von den Einheitsmedien verschwiegen. Nachdem es über Fernsehen und Zeitungen keine Möglichkeit gab, zu den Protesten aufzurufen, hat Lina Ben Mhenni dies über Facebook und andere soziale Netzwerke gemacht. Sie wurde so zu einer wichtigen Figur bei der Revolution. Die steigende Bedeutung ihrer Person ließ auch die Repressalien gegen sie wachsen. Nur der Umstand, dass sie mittlerweile auch international bekannt war, hielt das Regime davon ab, sie zu verhaften. Habiba Sobhi war als Gewerkschafterin an der Basis tätig. Sie versuchte, die Proteste der ArbeitnehmerInnen mit jenen der StudentInnen zusammenzuführen und so schlagkräftiger zu machen. Es war natürlich schwierig, denn viele ArbeitnehmerInnen hatten Angst vor Repressalien in den Betrieben. Trotzdem war der Druck auf das Regime so groß, dass es schließlich abdanken musste.

Tunesien ist das einzige Land, das den sogenannten arabischen Frühling ohne Bürgerkrieg gemeistert hat. Zu verdanken ist das Menschen wie den beiden Aktivistinnen, die unter Lebensgefahr für ihre Freiheit kämpften. Lina Ben Mhenni wurde dafür bereits für den Friedensnobelpreis nominiert. „Für mich ist der Ausdruck Jasminrevolution eigentlich falsch. Die Beschreibung verhüllt, dass auch bei unseren Protesten Menschen durch Schüsse der Polizei ums Leben gekommen sind. Natürlich ist uns ein großer Bürgerkrieg erspart geblieben. Trotzdem sind Menschen für die Freiheit gestorben“, so Lina Ben Mhenni. Habiba Sobhi erklärt, dass ihr Kampf in Tunesien für Würde, Freiheit und Arbeit von vielen ArbeitnehmerInnen weltweit geführt wird. Der stellvertretende ÖGB-Vorsitzende, Franz Steizinger, ist stolz darauf, die beiden Frauen nach Vöcklabruck geholt zu haben. „Für uns sind Freiheit und Demokratie zur Normalität geworden. Die Geschichten der beiden Aktivistinnen zeigen aber, dass viele für ihre Freiheit kämpfen müssen. Auch wir sollten unsere demokratischen Rechte nicht zu selbstverständlich nehmen, denn wer in der Demokratie schläft, kann leicht in der Diktatur aufwachen“, so Steizinger. Die beiden Aktivistinnen freuten sich noch über die netten Gespräche mit BetriebsrätInnen aus dem Bezirk Vöcklabruck im Anschluss an die Veranstaltung.
Foto: ÖGB
Tunesien im Umbruch …….. ist eine Frage der Definition. Anschlag im Bardo Museum in Tunis (20 Tote), Anschlag im Imperial Marhaba Hotel nahe Sousse (40 Tote), daher keine Touristen, leere Hotels, keine Arbeit fuer Leute in der Tourismusbranche und daher sehr zugaenglich fuer gutbezahlte Jobs bei “radikalen Gruppierungen” ……….und der Ausnahmezustand in Tunesien wurde gerade wieder verlaengert ……….. schoener Umbruch ………Gruesse aus Tunesien
Lina malheureusement nous sommes actuellement dirigés par des voyous qui ont ruinés le pays et continuent encore à le faire pour la vendre par la suite à des canards des pays du golfe