
Primäre Lebertumore sind die fünfthäufigste Tumorerkrankung in Österreich. Diese Tumore sind sehr aggressiv und eine zeitnahe Behandlung sowie das Zusammenspiel mehrerer medizinischer Disziplinen sind von entscheidender Bedeutung für den Verlauf der Erkrankung. Die frühzeitige Diagnose stellt einen wesentlichen Faktor für die Behandlung dar. Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen, wie Fettleber, Hepatitis B und C sowie Patient/-innen, die bereits eine Leberzirrhose haben, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.
Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck hat sich die interdisziplinäre Kooperation zwischen Innerer Medizin, Chirurgie, Radiologie und Radio-Onkologie bestens etabliert. In gemeinsamen Tumorbesprechungen werden die optimalen Behandlungsstrategien festgelegt. Große Bedeutung in der Behandlung des sogenannten hepatozellulären Karzinoms (HCC) haben derzeit minimalinvasive Verfahren, da infolge der Vorschädigung der Leber operative Eingriffe oftmals mit erhöhten Risiken behaftet sind. Die Ergebnisse der lokalen Therapieformen sind bei früher Diagnose der Erkrankung denen bei Operationen gleichwertig.
Für einzelne kleinere Tumore ist die Ausschaltung mittels spezieller Sonden, durch jene die Tumore erhitzt werden, die Therapie der Wahl. Mit Prim. Dr. Ludwig Pichler, Leiter des Institutes für Radiologie im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, steht ein Spezialist für Verfahren wie Radiofrequenzablation und Mikrowellentherapie zur Verfügung. Seine Expertise konnte der Radiologe über viele Jahre im Sozialmedizinischen Zentrum Ost/Wien entwickeln, wo er als einer der Vorreiter in der Etablierung dieser Therapiealternativen in Österreich tätig war.
Eine weitere minimalinvasive Behandlungstechnik, die bei Leberkrebs zum Einsatz kommt, ist die transarterielle Chemoembolisation (TACE). Diese Technik wird in ihrer ursprünglichen Form schon seit mehr als zehn Jahren in Vöcklabruck angeboten.
Mittlerweile wird diese Behandlung mit sogenannten medikamentenabsetzenden Partikeln durchgeführt, was zu einer weiteren Verbesserung des Behandlungserfolges geführt hat.
„In Kooperation mit den großen Lebertransplantationszentren Österreichs wird bei entsprechender Ausgangssituation auch eine sogenannte „Brückentherapie“, das bedeutet eine lokale Tumorkontrolle bis zu einer Lebertransplantation durchgeführt“, erklärt OA Dr. Klaus Bogner, der Leiter des internistischen Leberzentrums in Vöcklabruck. „Außerdem freuen wir uns“, sagt OA Dr. Klaus Bogner, „dass mit der Neubesetzung der Radiologie auch weitere bei Leber – und Gallenwegserkrankungen wichtige Therapieverfahren möglich sind.
Die kollegiale und fachlich ausgezeichnete Kooperation der genannten Disziplinen garantiert, dass Patient/-innen mit Lebererkrankungen im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck auf höchstem medizinischem Niveau und nach international gültigen Standards behandelt werden können.“