Das Armutsnetzwerk, eine Plattform von sozialen, kirchlichen, und gewerkschaftlichen Einrichtungen will dieses Jahr mit einer Kampagne in der Öffentlichkeit MUT machen: Es ist genug für alle da! Denn ein Leben in Würde für alle Menschen ist möglich. Eine solidarische, gerechte Gesellschaft ist möglich, basierend auf den Fundamenten der Menschenrechte und der Demokratie.
Dazu geht das Armutsnetzwerk an Orte der Ermutigung: Gelingende Initiativen, Projekte – kleine und größere – werden ins Licht der Öffentlichkeit gestellt mit dem Ziel, uns gemeinsam zur Menschlichkeit anstiften zu lassen.
Bert Hurch Idl, Sprecher des Armutsnetzwerkes: „Nach der Vorstellung der „Herberge für Bettler“ in Puchheim im Dezember des Vorjahres stellen wir heute zwei Projekte der Ermutigung im Bildungsbereich vor: Das Lesespaßtraining der Stadtbibliothek Vöcklabruck und das Caritas-Lerncafe. Zahlreiche Freiwillige engagieren sich dort.“
Lesespaßtraining:
Elke Groß-Miko, Projektleiterin Lesespaßtraining: „Das seit 2011 laufende Projekt der Stadtbibliothek und der Vöcklabrucker Volksschulen will durch gemeinsames Lesen und Vorlesen die Lesefertigkeit von leseschwachen Kindern trainieren und das Lesen als sinnvolle und bereichernde Tätigkeit erfahrbar machen. Möglich wird das durch die zahlreichen ehrenamtlichen Lesespaßtrainer/innen. Einmal in der Woche treffen sie sich mit den Kindern außerhalb der Schule. Bei den wöchentlichen Lesespaßtreffen wird aber nicht nur gelesen, sondern vor allem mit Spielen, Rätsel und im Gespräch der Spaß am Lesen vermittelt. Die Treffen finden unter anderem auch in der Stadtbibliothek statt, die die Lesespaßtrainer/innen mit Büchern und Brettspielen versorgt und mit einem monatlichen Newsletter unterstützt, in dem neben Buchtipps auch Leseübungen und Rätsel zu finden sind. Die Medien fürs Lesespaßtraining können gratis in der Bibliothek entlehnt werden.“
Seit 2011 wurden ca. 250 Kinder (137 Buben, 113 Mädchen) von 67 Lesespaßtrainern und –trainerinnen betreut. Insgesamt fanden 1250 Lesespaß-Trainingsstunden in der Bibliothek statt, viele weitere in den Horten oder Volksschulen. Gertraud Gasselseder, ehrenamtliche Lesespaßtrainerin: „Ich bin seit Anfang an dabei und mir taugt die Arbeit mit den Kindern sehr. Wichtig ist mir auch die Verbindung zur Schule“.
Caritas-Lerncafe:
Christine Schön, Standortleiterin Lerncafe: „Das Lerncafé Vöcklabruck wurde im Mai 2016 eröffnet. Derzeit werden 21 Kinder mit 8 unterschiedlichen Erstsprachen an 3 Nachmittagen in der Woche betreut. 15 Ehrenamliche, 2 PraktikanntInnen und eine Standortleiterin ermutigen und begleiten die Kinder beim Lernen. Hilfe bei den Hausübungen, Lernen für Tests und Schularbeiten und sinnerfassend Lesen gehören genauso zum Tagesprogramm wie die gemeinsame Jause, Spiel und Spaß.“
Sr. Christiane, ehrenamtliche Mitarbeiterin: „Es ist eine wunderbare Arbeit. Von den Kindern bekomme ich so viel zurück. Die Kinder sind sehr dankbar.“

Foto: ANW/Hindinger
Armut gibt es schon, seit es Menschen gibt! Mir sagt das Wort Weltkrieg sehr viel, wo heute noch diese Menschen gezeichnet sind!
Brauche nur an meine verstorbene Mutter denken, die mit allen sehr sorgfältig und sparsam umging!
Oder Afrika und die Kriegsgebiete heute! Darum ist es so wichtig, das die Menschen wieder ermahnt werden, mit den wertvollen Lebensmittel und der Natur sorgfältiger und dankbarer um zu gehen!!
„Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.“
Berthold Brecht
In diesem Sinne: schönes Wochenende
Gerhard