Auch heuer veranstaltet das Mauthausenkomitee Vöcklabruck wieder Befreiungsfeiern bei den Gedenkstätten im Bezirk Vöcklabruck. „Die aktuellen Entwicklungen in Europa und der ganzen Welt zeigen leider, dass viele nicht bereit oder fähig sind, aus der Vergangenheit zu lernen“, meint der Vorsitzende, Frederik Schmidsberger. Genau das will das Mauthausenkomitee aber mit den Feiern in Vöcklabruck erreichen. Es geht darum, die schrecklichen Ereignisse der NS-Zeit im Lichte des Hier und Jetzt zu sehen. Besonders wichtig ist es, mit Jugendlichen über die Gräuel des Nationalsozialimus zu diskutieren.
Attnang, Lenzing, Vöcklabruck und Zipf
Mit den Feierlichkeiten gestartet wurde bereits am 6. April in Lenzing. Die nächsten Feiern werden am 8. Mai in Vöcklabruck und Zipf stattfinden. In Vöcklabruck startet die Feier um 10.30 Uhr in der Aula der Handelsakademie. Der ehemalige Bezirkshauptmann Peter Salinger wird eine Ansprache halten. In Zipf beginnt die Gedenkveranstaltung um 18.00 Uhr beim Denkmal. Dort wird auch der Le-Cäer-Preis verliehen. Wer diesen Preis für Menschlichkeit und Zivilcourage heuer bekommt, will Margret Lehner-Wessely vom Komitee noch nicht verraten werden. „Wir haben aber auch heuer einen würdigen Preisträger gefunden“, so die Aktivistin.

Alfons Haider in Attnang
Den Abschluss bildet die Feier in Attnang. Sie beginnt am 9. Mai um 18:30 Uhr beim Gedenkstein am Bahnhof und wird im Anschluss, um 19.00 Uhr im Phönixsaal fortgesetzt. Rudi Loidl, der die Feiern in Attnang seit vielen Jahren ausrichtet, hat auch heuer einen prominenten Gast. Neben Beiträgen der Berufsschule Attnang und dem ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck, wird der Schauspieler und Entertainer Alfons Haider eine Rede halten.
Zeitzeugin besucht Schulen
In zahlreichen Schulen organisiert das Mauthausenkomitee Anfang Mai Besuche der Zeitzeugin Michaela Vidláková. Schmidsberger freut sich über das große Interesse. Michaela, die noch ein Kind war als sie ins KZ Theresienstadt kam, schildert besonders authentisch, wie sie durch Zufälle und Glück die Nazi-Diktatur überlebt hat. „Um den Frieden in Europa zu sichern, müssen die gleichen Fähigkeiten entwickelt werden wie in einer funktionierenden Ehe. Zu verzeihen und die eigenen Bedürfnisse nicht immer an den ersten Platz zu stellen sind in einer Beziehung – auch in der zwischen den Völkern – die Garanten für ein gutes Miteinander“, ist Schmidsberger überzeugt.