“Was schiefgehen kann, geht schief”, so sagt Murphys Gesetz und diesmal scheint das rund um Pfeiler West tatsächlich zuzutreffen, wo in den letzten Wochen eins zum andern geführt hat. Nach dem unerwarteten Grundbruch im Bereich des Fundaments für die zweite Pfeilerhälfte hat sich nun im Zuge der Maßnahmen zur Bodenfestigung eine leichte Bewegung des bereits errichteten Pfeilers in Richtung See ereignet, wobei auch Rissbildungen in einem der beiden Lagersockel aufgetreten sind. Die DSV musste deshalb kurzfristig unterbrochen werden und kann erst nächste Woche unter sorgfältiger Überwachung fortgesetzt werden.
Beim Lagersockel (für diejenigen unter der Leserschaft, die technisch nicht so versiert sind) handelt es sich um einen Teil zwischen dem eigentlichen Pfeiler und dem Brückentragwerk. Dieser dient als Auflage für das Brückenlager, das die laufenden Begegungen einer Brücke aufnimmt. Beides (Sockel und Lager) sind also sehr wichtige und gleichzeitig auch die schwächsten Glieder eines Brückenbauwerks. Sie sind ausgelegt auf die Bewegungen, die von oben und in Längsrichtung der Brücke entstehen, nicht aber auf die unvorhergesehenen Kräfte, die nun seitlich eingewirkt haben. Brückenlager sind Verschleißteile und müssen grundsätzlich von Zeit zu Zeit gewartet bzw. getauscht werden, um ihre Funktion für die Brückenstatik zu erfüllen. Die aufgetretenen Schäden betreffen also weder den ganzen Pfeiler, noch haben sie mit “Pfusch am Bau” zu tun, wie böse Zungen leider vorschnell behaupteten. Da die genannten Teile jedoch eine wichtige Aufgabe für das Gesamtbauwerk haben, ist es natürlich nötig, sie umgehend zu sanieren um Folgeschäden zu vermeiden.
Zurück zum Grundbruch: Um die benötigte Bodenfestigkeit zu erreichen, sind derzeit noch einige DSV-Bohrungen ausständig, die wie bereits erwähnt, nächste Woche vorsichtig durchgeführt werden, wobei etwaige Bewegungen sorgfältig überwacht und gemessen werden. Um die notwendige Messgenauigkeit und die Sicherheit bei den Arbeiten am Lager zu gewährleisten, darf dabei kein Verkehr über die Brücke geführt werden. Von Montag, 13. Nov. bis voraussichtlich Freitag, 17. Nov. gibt es deshalb eine Brückensperre.
Fußgänger und Radfahrer können die Brücke selbstverständlich überqueren und werden die verkehrsberuhigte Situation in der Innenstadt genießen. Eigentlich ist dies ja die perfekte Gelegenheit um schon jetzt ganz stressfrei die Weihnachtseinkäufe zu erledigen und einen ausgiebigen Bummel in der Traunseestadt einzuplanen!
Bericht & Fotos: Stern & Hafferl / Holzinger
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