Die Initiatoren von „Musica Gratia“ laden die Menschen ihrer Heimatstadt und Umgebung wieder zu einem Meisterwerk der klassischen Musik ein, nämlich Mozarts c‑moll-Messe KV 427. Bei dem nun schon fünften großen Konzert singen und spielen insgesamt 70 Musikerinnen und Musiker, die meisten von ihnen aus Oberösterreich. Karl Lohninger kommt einmal mehr mit seinem international angesehenem Attergauer Chor „Singfoniker in f“.

Unvollendete Votivgabe
Mozart begann 1782 in Wien mit der Komposition der c‑moll-Messe ohne einen Auftrag von außen. Zuvor, im Sommer, hatte er seine Frau Konstanze geheiratet. In einem seiner Briefe heißt es: „(…) er habe viel früher in seinem Herzen versprochen, wenn er sie — Konstanze — nach Salzburg brächte, dass er dort eine Messe neu komponieren und zur Aufführung bringen werde. Konstanze sollte die Sopransolistin sein, die Peterskirche der Ort der Uraufführung.
Leider blieb das Werk unvollendet. Teile des Credo und das Agnus Dei fehlen. Es ist auch nicht gesichert, ob eine Aufführung stattfand. Man vermutet, dass der Tod des ersten Kindes des Paares die Ursache dafür gewesen sein könnte.

Stilistische Vielfalt, Anklänge an Bach
Das Werk fällt durch seine große stilistische Vielfalt auf, was damit zusammenhängen dürfte, dass sich Mozart in Wien intensiv mit den Kompositionen Johann Sebastian Bachs auseinandersetzte, die er im Haus des Barons van Swieten kennenlernte. Aus dieser Zeit stammt auch Mozarts Bearbeitung von Fugen aus Bachs Wohltemperiertem Klavier mit von ihm komponierten Einleitungssätzen. Zwei davon werden von den Streichern am Anfang des Konzertes gespielt.
Bei der c‑moll Messe werden das Ensemble Musica Gratia, die „Singfoniker in f“ und die vier Gesangssolisten Ursula Langmayr (Sopran), Miriam Kutrowatz (Sopran), Virgil Hartinger (Tenor) und Matthias Helm (Bass) unter der Leitung von Karl Lohninger zu hören sein.
Samstag, 14. April, 19 Uhr, Kapuzinerkirche Gmunden, freier Eintritt
P.S. 2019 ist die Aufführung eines großen Werkes von J. S. Bach geplant.