Ernst Oberhumer (1940–2019) und Max Jäger (1935–2019)
Mit dem Tod der zwei Freunde Ernst Oberhumer und Max Jäger verliert die Musikkapelle Atzbach 1865 zwei „Urgesteine“ alter Schule. Unaufgeregt und stets ruhig im Hintergrund, aber immer kameradschaftlich für alle da.
Ernst war der Schlagzeuger für Große Trommel und Tschinellen und Max spielte im Hornregister.Ernst wollte immer Berufssoldat werden, obwohl er im April 1945 sah, wie der Volkssturm in ihrem Hausgarten Schützengräben aushob, aber sein Vater riet ihm zum Schusterhandwerk. Nach der Lehre ging er zur (ÖBB) Bahn, wo er als Verschieber tätig war.
Max wollte Bäcker werden wie sein Vater und sein jüngerer Bruder Franz. Nach seiner Arbeit bei den JOKA-Werken wurde er, durch seine Hochzeit mit Maria, Bauer auf dem Schneidergut in Freundling, während Ernst die Poliwirts-Tochter Helga zur Frau nahm. Deren Ehe entstammen drei Töchter, während Maria und Max eine Tochter adoptierten. Ihre beiden Frauen gingen ihnen im Tode voraus.
Ernst war langjähriger Gemeinderat und SPÖ-Ortsvorsitzender in Atzbach. Mit ihrer Musikkapelle Atzbach 1865 musizierten und marschierten beide in Pari, Rom, München und Interlacken, sowie im gleichnamigen Ort Atzbach im deutschen Bundesland Hessen. Max war lange Zeit Noten-Archivar der Kapelle, sowie Dekorateur bei den Großfesten des Vereins, während Ernst der Ideengeber für das jährliche Faschingblasen war. Beide wurden mit den höchsten Auszeichnungen des OÖBV geehrt.
Die beiden Freunde starben innerhalb weniger Tage. Die Anteilnahme der Musikkapelle Atzbach 1865 gilt ihren Angehörigen.
Foto: Ernst Oberhumer — privat, Max Jäger — Fritz Strohbach