Von gekürten Clowns, Clonkriegern und George Floyd
Mit dem heutigen Tag hat der in Gmunden aufgewachsene Künstler Matthias Kretschmer 60 Schutzmasken gestellt, für jeden
Tag, seit dem die Maskenpflicht in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gilt, eine. War das Schaffen der Masken in den ersten Tagen mehr dazu gedacht, künstlerisch tätig zu bleiben und sich selbst zu beschäftigen, so entwickelte das gesamte künstlerische Projekt innerhalb kurzer Zeit eine große Eigendynamik.
Das anfängliche Ziel, sich selbst und seinen Bekanntenkreis über die eigenen Social-Media-Kanäle bei Mut und Laune zu halten, ging auf. Was aber anfangs noch nicht absehbar war, war das gewaltige mediale Echo weit über die Landesgrenzen hinaus. So folgten nach einem Bericht auf Bored Panda (siehe Link unten) und innerhalb kurzer Zeit viele weitere Pressemeldungen und Berichte in den USA, der Türkei, Kroation, Polen, Frankreich, Russland, Asien, Australien, Afrika und natürlich auch Österreich. Der wohl größte Meilenstein war die Aufnahme der Maske „Joker“ in die Liste der 28 kreativsten Masken weltweit (Business Insider USA) sowie ein großes Interview auf selbiger Plattform (siehe Links unten).
Griff Kretschmer anfangs noch oftmals Motive aus Filmklassikern auf, so wurden die Themen und Vorlagen für die später geschaffenen Masken ernsthafter, kritischer und bedienten sich an aktuellen Geschehnissen um die Corona-Krise als auch an weltweiten Geschehnissen. Mehrmals dienten diverse aktuell kursierende Verschwörungstheorien und Falschmeldungen in den Sozialen Medien als Vorlage, die den Künstlern zur Schaffung diverser kritischer, wenn auch ironischer Masken anregten, wie die Maske „Clonkrieger“. Ebenso, aus aktuellem Anlass, wurde der Tod eines Afroamerikanischen Bürgers durch Polizeigewalt und die noch andauernde Protestwelle, Vorlage für die Maske „George“.
Jede einzelne Maske ist ein Unikat, inspiriert durch die persönlichen Eindrücke einerseits, die weltweiten Geschehnisse während der Corona-Krise andererseits. Das künstlerische Projekt endet mit Beendigung der Maskenpflicht in den meisten öffentlichen Bereichen am 15. Juni. Zwei Wochen später werden die dann insgesamt 70 Masken im Zuge einer Ausstellung im Atelier BernARTgasse im 7. Wiener Gemeindebezirk am 29. Juni erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Foto: privat