Der angekündigte Komet Neowise hat die Erwartungen erfüllt und steht freisichtig zu sehen als einer der schönsten und hellsten Kometen der vergangenen Jahre am Sternenhimmel.
Neuere Ergebnisse zeigen, dass der große Kern des Kometen (ca. 5 km im Durchmesser) die Ursache ist, warum er die nahe Sonnenpassage am 3. Juli mit nur 44 Mill km. Abstand zur Sonne überstanden hat. Da nun viel Gas und Staub aus dem Kometenkern durch die Sonneneinstrahlung freigesetzt wird, ist er so hell und deshalb ist der Kometenschweif auch so eindrucksvoll.
Der Komet ist freisichtig zu sehen – mehr Details sieht man aber im Feldstecher bzw. Teleskop und er ist ein lohnendes Fotomotiv – schon mit wenigen Sekunden Belichtungszeit kann man den Kometen „einfangen“.Der Kometenschweif ist freisichtig ca. 3 bis 5 Grad lang (Stand 10. Juli) – das entspricht 6 bis 10 Vollmonddurchmessern.
Komet Neowise ist nun zirkumpolar – d.h. er steht die ganze Nacht am Himmel und geht nicht unter. Abends ist er im Nordwesten bzw. Norden zu sehen – in den frühen Morgenstunden im Nordosten. Der Komet steht nicht sehr hoch am Himmel – es ist wichtig einen Beobachtungsplatz mit niedrigem Horizont von Nordwesten bis Nordosten auszuwählen. Derzeit ist der Komet noch am besten am Morgenhimmel zu sehen.
Die Sichtbarkeit am Abendhimmel verbessert sich aber täglich (der Komet steht jeden Tag etwa 2 Grad höher am Himmel – das entspricht 4 Vollmonddurchmesser) Je höher am Himmel — umso besser ist der Komet zu sehen. Wichtig ist auch möglichst klarer Himmel – künstliche Himmelsaufhellung oder Zirren erschweren die Beobachtung. Beste Beobachtungszeit abends ist derzeit ab ca. 22.30 Uhr bis 23.30 Uhr – am Morgenhimmel ist 3.00 Uhr bis 3.30 Uhr ein guter Zeitpunkt (nur für Frühaufsteher)
Foto: Erwin Filimon