Bei immer mehr onkologischen Erkrankungen werden genetische Zusammenhänge ersichtlich. Neue Testmethoden können ein erhöhtes Risikoprofil für die Entstehung bösartiger Erkrankungen bereits vor der Tumorentstehung ableiten. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, wird im Salzkammergut Klinikum verstärkt auf genetische Beratung gesetzt.
Im persönlichen PatientInnengespräch wird dabei zuerst abgeklärt, ob eine genetische Testung sinnvoll ist. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem, ob bestimmte Krebserkrankungen familiär gehäuft auftreten, in welchem Alter diese ausbrachen und Ähnliches. Im Anschluss erfolgt die eigentliche Testung durch eine Blutabnahme. Sollte sich im Rahmen des Tests herausstellen, dass eine genetische Neigung für eine bestimmte Krebserkrankung vorliegt, erfolgt eine ausführliche Beratung. In diesem Gespräch werden die betroffenen „PatientInnen“ über die Bedeutung der vorliegenden Testergebnisse aufgeklärt und über weitere Optionen bezüglich Vorsorge, Diagnostik und Therapie informiert. Diese Beratungsgespräche dienen den Betroffenen als Basis für eine eigenverantwortliche Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens.
„Genetische Beratungen sind bei onkologischen Erkrankungen des Dick- bzw. Mastdarms, der Prostata, der Bauchspeicheldrüse sowie bei Eierstock- und Brustkrebs bei bestimmten Voraussetzungen ein hilfreiches Instrument, die Entstehung einer Krebserkrankung zu verhindern oder durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig zu erkennen. Innerhalb des Salzkammergut Klinikums rechnen wir derzeit mit der Notwendigkeit von 300 Beratungsgesprächen mit unseren Expertinnen und Experten“, erklärt Dr. Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums. „Mit diesem Angebot wollen wir den onkologischen Schwerpunkt und die onkologische Kompetenz unseres Klinikums weiter stärken.“
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