In den wohlhabenden Ländern der Erde steigt die Zahl der fettleibigen Menschen im höheren Alter merklich. Damit verbundenen sind zahlreiche Folgeerkrankungen. Weniger Beachtung findet in unserer Wahrnehmung dagegen die Mangelernährung bei älteren Menschen, die ein ebenso hohes Gesundheitsrisiko darstellt.
Die Malnutrition, so der Fachbegriff für Mangelernährung, ist ein bedrohlicher Zustand, der das Risiko für Komplikationen nach einer Operation, die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten und die Sterblichkeit der älteren Generation signifikant erhöht. Vor allem führt sie aber zu einem kontinuierlichen Abbau der Muskelmasse, der naturgemäß einen gefährlichen Kraftverlust und eine allgemeine Schwäche zur Folge hat.
„Die Appetitlosigkeit beziehungsweise der Gewichtsverlust im Alter können verschiedene Ursachen haben. Herz- und Gefäßerkrankungen, Erkrankungen des Verdauungstraktes und des Bewegungsapparates, neurologische und psychiatrische Erkrankungen sowie bösartige Tumorerkrankungen spielen dabei oft eine Rolle. Außerdem verändern sich im Alter der Geruchs- und Geschmackssinn und manchmal sind es ganz banale Gründe, etwa Probleme mit den Zähnen, die zu einer verringerten Nahrungsaufnahme führen. Aber auch Veränderungen im sozialen Umfeld, zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen und die Situation, dass jemand plötzlich auf sich alleine gestellt ist, können Auslöser für eine Malnutrition sein“, weiß Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie und Remobilisation am SK Gmunden aus der Praxis zu berichten.
Zudem sinkt bei Menschen über 80 Jahren der Energiebedarf um bis zu 30 Prozent. Sehr oft wird in dieser Bevölkerungsgruppe ein Mangel an Eiweiß, Vitaminen, Eisen, Kalzium und Ballaststoffen festgestellt. Um dem entgegenzuwirken, sollte die Ernährung ausgewogen sein und die tägliche Energiezufuhr bei älteren Personen 30 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht betragen.
Für eine entsprechende Beratung und Unterstützung bei der Zusammenstellung einer altersgerechten Ernährung stehen den Patientinnen und Patienten im Salzkammergut Klinikum Diätologinnen sowie die Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege zur Verfügung.
„Die Auslöser einer Malnutrition sind sehr breit gefächert. Mit Hilfe eines geriatrischen Assessments, also der Feststellung des körperlichen und geistigen Befindens und der funktionellen Fitness, bei dem wir auch einen kritischen Blick auf die verordneten Medikamente werfen, können wir aber rasch medizinische Interventionen setzen. Dadurch können wir das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen senken“, ermuntert Prim. Peter Dovjak Betroffene, sich einer entsprechenden medizinischen Untersuchung zu unterziehen.
Foto: OÖG
Würde allen adipösen und sonstigen Leuten mit metablischen Syndrom und auch manchen Ärzten einmal empfehlen, Dr. Robert Lustigs “Fat Chance” zu lesen. Viele Einblicke und Aha Erlebnisse.