2019 wurde an der HTBLA Hallstatt ein Erasmusprojekt mit dem Titel „Design — a European Definition Approach“ zusammen mit den beiden Schulen Brahe Institut in Raahe, Finnland, sowie Profesionalas izglitibas kompetences centrs in Riga, Lettland, eingereicht und durch die zuständigen Nationalagenturen genehmigt.
Nach einem Kick-off-Meeting im Oktober 2019 in Riga, wo durch die beteiligten Lehrpersonen die Rahmenbedingungen für das gemeinschaftliche, länderübergreifende Projekt festgelegt wurden, sollte im darauffolgenden März die erste Reisebewegung gemeinsam mit den Hallstätter Schüler*innen stattfinden. Wer zu solchen Treffen eingeladen wird, entschied ein Wettbewerb an den den beteiligten Schulen, in dem länderweise je vier Sieger*innen gekürt wurden. Leider vereitelte die Covid-Pandemie dann alle Pläne und die Reise musste im letzten Augenblick abgesagt werden.
So blieb man über zwei Jahre lang in regem online Kontakt für einen intensiven Austausch. Dabei wurden weitere Designaufgaben von den Schulteams gelöst, wobei seit 2021 die Gruppen aus Altersgründen neu zusammengesetzt wurden.
Ende März diesen Jahres war es dann endlich so weit, dass die erste von drei Mobilitäten in Angriff genommen werden konnte. Das Ziel war Finnland. In Raahe, dem Standort der finnischen Schule an der nördlichen Ostsee, wurden fachliche Workshops absolviert samt unausweichlichem, abendlichem Saunabesuch. Anschließend ging die Reise weiter nach Rovaniemi am nördlichen Polarkreis. Nach dem Besuch einer Rentierfarm wurden das Arktikummuseum sowie die berühmte Bibliothek von Alvar Aalto besichtigt. Tags darauf führte die Reise über Oulu nach Helsinki, wo am letzten Tag mehrere Marksteine finnischer Architektur, z.B. die Bibliothek von Ala Architects, in Augenschein genommen wurden.
Zwischen den beteiligten Schülerinnen und Schülern fand ein intensiver Austausch — natürlich immer in englischer Sprache — statt, sowohl über fachspezifische Details als auch über aktuelle, gesellschaftliche Probleme wie dem Ukrainekonflikt oder dem Klimawandel. Für die beteiligten Lehrer war vor allem die Diskussion über die unterschiedlichen pädagogischen Herangehensweisen in den drei Ländern äußerst aufschlussreich.
Das nächste Zusammentreffen findet Mitte Mai in Hallstatt statt, bevor es im Herbst zum Abschluss nochmals nach Riga geht. Alle Beteiligten zeigten sich rundum begeistert. Darüber hinaus bestätigten die Schüler*innen, dass gerade durch Erasmus-Projekte die Idee eines gemeinsamen Europas, vor allem in Zeiten militärischer Gefährdung, vorangetrieben werden kann.