Bürgermeister Mag. Stefan Krapf und Baustadtrat Architekt DI Rüdiger Fritz haben am Montag, jüngste Informationen des Unternehmens SORAVIA vorgestellt, das das Seeviertel bauen wird.
Dazu zählen die Ergebnisse einer von SORAVIA selbst (FASresearch) gemachten Erhebung in Gmunden (Anlage: „Perspektiven auf das neue Seeviertel Gmunden“) sowie bauliche und bautechnische Vorhaben.
Alle fünf Gemeinderatsfraktionen haben das Stadtentwicklungprojekt „Seeviertel“ in der letzten Legislaturperiode drei Jahre lang in großer Einigkeit bis zu jenem Status entwickelt, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung als Bebauungsplan beschlossen wurde. Alleine die neu im Stadtparlament vertretenen NEOS votierten gegen diesen Bebauungsplan.

Vorzüge
- Das Hotel, auf das die Stadt seit rund 30 Jahren hofft und hinarbeitet, wird für drei Zielgruppen besonders dringend gebraucht: für Kongressgäste, Geschäftskunden regionaler Unternehmen und eine stark wachsenden Zahl von Kultur-Touristen.
- Das Seeviertel wird die Innenstadt ganzjährig beleben und ein Frequenzbringer Das garantieren u. a. die vertraglich festgeschriebenen 75 Prozent Hauptwohnsitze.
- Etablierte Gmunden Kaufleute und Gastronomen sehen im Seeviertel keine Konkurrenz, sondern eine Belebung ihres eigenen Geschäftes.
- Das Erholungsgebiet Seebahnhof mit Badezone, Beachvolleyballplätzen und Restaurant SeeLounge bleibt unangetastet.
- Ein Geben und Nehmen: Für jene Seebahnhoffläche mit den Kriegerdenkmal (wird zum Friedhof übersiedelt), die dem Hotel zugeschlagen wird, gibt es einen Abtausch: nordwestlich neben dem Hotel entsteht dafür ein öffentlicher Platz zum Wohlfühlen und Verweilen mit Cafés und einer breiten Treppe in den See.
- Das Durchgehen und -fahren mit dem Fahrrad von der Schiffslände zum Erholungs- und Freizeitgebiet bleibt möglich. Öffentliche Wege führen durch den Wohnbereich und direkt hinter dem Hotel vorbei.
- Die Hotel-Infrastruktur wird für die Allgemeinheit nutzbar sein: Spa & Wellness, Gastronomie, Seminarräume.
- Was einzelne Kritiker und Skeptiker „Versiegelung“ nennen, ist eine absolut sinnvolle und maßvolle Nachverdichtung im Kerngebiet, die einerseits Kubatur, andererseits aber parkähnliche Flächen schafft. Das Bauvolumen ist streng limitiert. Es kann nachträglich keinen Wildwuchs mehr geben.
Nachhaltigkeit – für SORAVIA das große Ziel bei diesem Projekt
- Alternative Energiesysteme: eine Seewasser-Wärmepumpenanlage ist bereits vorgeprüft und in Planung, zusätzlich kommt Photovoltaik.
- Ressourcenschonung: Man will wiederverwertbaren Rohstoffen einsetzen, vor allem viel Holz, und schädlichen Emissionen minimieren.
- Geringe spätere Betriebskosten durch intelligentePlanung (Architektur, Gebäudetechnik etc.)
- Man will mit einer abwechslungsreichen Grünraumgestaltung, die öffentlich zugänglich bleibt, Biodiversität fördern.
- Eine Zertifizierung ist angestrebt (ÖGNI/DGNB).
- Geplant ist ein ausgewogener Mix in der Sockelzone, von dem auch die Anrainer und die gesamte Stadt profitieren sollen (Nahversorger, Gesundheit / Ärzte, Wellness, regionale Gewerbetreibende etc.)
- Flexible Grundrissgestaltungen sollen ein attraktives Wohnen über mehrere Generationen ermöglichen.
- Ziel ist ein möglichst sensibler Umgang mit der Umgebung, d.h. die bestmögliche Integration der neuen Baukörper ins Umfeld. Eine klug durchdachte Fassadengestaltung ist ein Hauptkriterium des Gestaltungswettbewerbes.
- Die Dächer sollen begrünt
- Geparkt wird ausschließlich in der Tiefgarage.
Zeitplan
Die notwendige Seeanschüttung für das Hotel ist im März geschehen. Aktuell läuft für die Fassaden, Innengestaltung der Baukörper und die Grünflächen ein Architektenwettbewerb, an dem 5 Büros teilnehmen. Anfang Mai wird die Jurysitzung stattfinden. Danach wird das Siegerprojekt der Öffentlichkeit präsentiert. Danach geht es in die Detailplanung. Wenn alles gut geht, dürfte im Frühjahr 2023 Baubeginn sein.
Quelle: Stadtamt Gmunden
das neue Seeviertel unterscheidet sich aber sehr wesentlich vom Wiener Bahnhof (wie Thomas schreibt), weil im Gmundner Seeviertel gibt es eine breite Treppe in den See. Da kann dann nämlich das blöde Wahlvolk bequem ins Wasser gehen und sich gleich selbst (nachhaltig) ersäufen. Ludwig Wittgenstein hat sich das wohl auch nicht gedacht, dass seine philosophische Fundmental-Logik über die richtige Wirklichkeit erst 100 Jahre später zum Werkzeug von Politik und Medien wird, um die gesamte Menschheit zu täuschen. Der Hotelbau wird eine Betonwüste, auf der man am Dach dann einen grünen Teppich auflegt und dem Wahlvolk erklärt, jetzt ist das Hotelviertel wieder eine Grünzone.
Guter Kommentar! Wahrscheinlich haben das Genveränderte beschlossen.
Also ich finde noch blöder und depperter und machtgeil und Geldgieriger geht ja nicht man sieht ja wo das hinführen kann beispielsweise Hauptbahnhof Wien Natur alles wird verschandelt.
ich glaube es erst, wenn fertig gebaut ist und das Hotel den Betrieb aufnimmt. Gmunden hatte wirklich immer ein großes politisches Pech, dass es mit Hotels nicht geklappt hat, und dürfte nun hoffentlich ein Jahrhundert Glück haben. wobei die besten Voraussetzungen wären ja von Natur aus immer vorhanden gewesen. jeder Investor will natürlich ein sicheres und optimiertes Geschäft machen und so wird halt überall dichter gebaut, auch in Gmunden Seeviertel bleibt nirgends verschont. viele grün denkende sehen darin auch weniger Flächenverbrauch, was übersehen wird ist, dass trotzdem viele dieser Wohnungen nur leerstehendes Betongold ist. und so wie früher wird es nirgends mehr, die Technik gibt immer mehr den Ton auch in der Architektur an. aber unterm Strich muss man zugeben, dass scheinbar viele moderne nachhaltige Umwelt und Technikaspekte berücksichtigt wurden. Eine andere politische Frage drängt sich mir immer mehr auf, wenn ich daran denke dass in Gmunden für das Parken immer häufiger zu zahlen ist, nämlich, wie will man dann den Spagat schaffen, dass florierende Betriebe auch entsprechend frequentiert werden? Ein utopischer Ansatz und eine gute Diskussion dazu für gängige Politiker wäre ganz gefragt, schaut dass gerade auch jene, die eh hart und fleißig arbeiten, auch ordentlich bezahlt werden! Diskutiert darüber liebe Volksvertreter. die Mieten werden nicht billiger, die Parkgebühren immer teurer, dass sollte sich auch bei den Gehältern auswirken. und umgekehrt, wenn das nicht gelingt, dann läuft was ganz arg daneben punkto Leistung.