Am Mittwoch, 06.März 2024 folgten 130 TeilnehmerInnen der Einladung der Jungen Wirtschaft und Frau in der Wirtschaft Gmunden zur Kooperationsveranstaltung „Zukunft Kasberg“ auf der Sonnalm.
Was der Zusammenhalt unter Wirtschaftstreibenden bewirken kann, lässt sich am Beispiel des Almtales eindrucksvoll vorzeigen. Um die drohende Schließung des Wildparks Grünau zu verhindern, bildete sich vor einigen Jahren eine Initiative von regionalen Wirtschaftstreibenden, die es tatsächlich schaffte, mit Spendengeldern und neuer Geschäftsführung den Fortbestand der so wichtigen touristischen Einrichtung langfristig zu sichern.
Auch dem Schigebiet Kasberg drohte im Herbst vergangenen Jahres unter großer medialer Aufmerksamkeit die Schließung, bevor sich in sprichwörtlich letzter Sekunde ein Konsortium von Almtaler Unternehmern fand, das den schlussendlich vom Konkursgericht genehmigten Pachtvertrag unterzeichnete.
Seitdem ist in der kurzen Zeit viel passiert: behördliche Bewilligungen wurden eingeholt, jährliche Überprüfungen gemacht, eine neue Homepage erstellt, uvm. Die Junge Wirtschaft und Frau in der Wirtschaft Gmunden luden nun zu einer Kooperationsveranstaltung auf die Sonnalm am Kasberg, um über die Zukunft des Almtaler Hausberges zu diskutieren. Sophie Wittmann, Ortsvorsitzende der JW Almtal, moderierte den Abend und konnte dabei mit einer hochkarätigen Talk-Runde aufwarten.
Den Beginn machte jedoch Skitourismus-Forscher Günther Aigner aus Kitzbühel, der bei seinem Impulsreferat zum Thema „Zukunft Skisport“ eine Lanze für den Wintersport brach. Dieser werde auch in 30 Jahren noch eine wichtige Rolle im österreichischen Tourismus spielen, so der Wissenschaftler. Das Schifahren sei ökologischer als gedacht, untermauerte er mit statistischen Zahlen.
Dass der Kasberg funktioniert, wenn alle zusammenhalten, ist Fabian Drack von der JW Almtal überzeugt. „Waren es unter dem ehemaligen Betreiber im Vorjahr noch EUR 1,3 Mio. Verlust, so werden jetzt — einen Monat vor Saisonende — bereits schwarze Zahlen geschrieben“, freut sich der junge Unternehmer. Die Zahl der Zutritte habe man bis Anfang Februar im Vergleich zum Vorjahr von 25.000 auf 54.000 mehr als verdoppelt. Den Umsatz im gleichen Zeitraum um 75 Prozent gesteigert. „Mit einer modernen Beschneiungsanlage und somit Schneesicherheit auf alle Pisten über die ganze Saison würde das Ergebnis noch besser aussehen. Diese Anlage brauchen wir jedoch noch!“
Investor Herbert Ackerl, der im Salzkammergut bereits einige Hotelprojekte (Dachsteinkönig und COOEE alpin Hotel Dachstein, Gosau — Grand Elisabeth, Bad Ischl) erfolgreich umgesetzt hat bzw. umsetzt, hat auch das Almtal im Visier seiner unternehmerischen Vorhaben. Er plant einen touristischen Leitbetrieb in Grünau. Durch den Kasberg sieht Ackerl die Möglichkeit, den geplanten Betrieb ganzjährig führen zu können. Dafür muss aber die Zukunft des Kasbergs als Ausflugsdestination gesichert sein, so der Unternehmer.
Auch der ehemalige Weltcup-Schifahrer Thomas Dreßen verfolgt die aktuellen Entwicklungen rund um den Almtaler Hausberg mit großem Interesse. Er sei vom Engagement und Zusammenhalt in der Bevölkerung sehr beeindruckt, so der Streif-Sieger von 2018. Dreßen setzte sich persönlich als „Scharnsteiner“ ebenfalls für den Erhalt des Kasbergs als Schidestination ein und steuerte selbst Kapital bei.
Die Veranstaltung der Jungen Wirtschaft und Frau in der Wirtschaft Gmunden weckte berechtigte Hoffnung einer nachhaltigen, positiven Zukunft für das drittgrößte Schigebiet Oberösterreichs. Der außerordentliche Schulterschluss der Almtaler Wirtschaft, getragen von den vielen Vereinen und der Bevölkerung, bildet dafür eine starke Basis.
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