Ulrike Moshammer (49) aus Vöcklabruck unterrichtet seit diesem Schuljahr an der Caritas-Schule Josee in Ebensee. Als Deutschlehrerin und erfolgreiche Autorin von Regionalkrimis bringt sie nun all ihre Erfahrungen in der Schule für Sozialbetreuungsberufe ein. Dort werden die Berufsausbildungen für Altenarbeit, Behindertenarbeit und ‑begleitung sowie Familienarbeit angeboten. Am Donnerstag, 16. Mai und Donnerstag, 20. Juni, jeweils um 18 Uhr, finden wieder Online-Infoabende statt. Teilnahme per Zoom-Link unter www.josee.at
Ulrike Moshammer hat einen vielseitigen beruflichen Hintergrund. Ursprünglich absolvierte sie ein Studium der Germanistik und Spanisch in Salzburg und begann dann am Gymnasium zu unterrichten. Nach einigen Jahren entschied sie sich jedoch für einen anderen Weg und arbeitete in einer alternativpädagogischen Schule. „Nach einiger Zeit habe ich erkannt, dass ich zwar gern unterrichte, mir aber auch etwas fehlt. Ich wollte schon immer mit Büchern arbeiten. Deshalb habe ich in Wien eine Ausbildung für Lektorat und Buchentwicklung absolviert und arbeite jetzt seit einigen Jahren als externe Lektorin für Verlage und Selfpublisher“, erzählt Ulrike Moshammer. Das mit dem Schreiben eigener Geschichten hat sich daraus „irgendwie“ ergeben, meint die 49-Jährige. „Ich wollte mir einerseits selbst einen lang gehegten Traum erfüllen, andererseits wollte ich besser verstehen lernen, wie sich die Autoren, mit denen ich zusammenarbeite, fühlen. Welche Höhen und Tiefen sie im Laufe des Schreib- und Veröffentlichungsprozesses durchlaufen.“
Aufgrund dieser Überlegungen war es für sie eine logische Folge, dass sie ihren ersten Krimi “Leichenschmaus mit Kaiserschmarrn” schrieb, der im letzten Jahr vom Emons Verlag herausgegeben wurde. Heuer im Mai wird der zweite Krimi ihrer Reihe mit dem Titel “Mordsschnitzel” erscheinen.
Als sie hörte, dass an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe Josee eine Lehrkraft für Deutsch gesucht wird, packte sie die Gelegenheit beim Schopf, nebenberuflich auch wieder ihrer Leidenschaft für das Unterrichten nachzugehen: „Es ist mir eine große Freude, Teil des Schulteams zu sein und einen Beitrag zur Ausbildung zukünftiger Fachkräfte im Sozialbereich zu leisten. Ich ziehe den Hut vor jedem, der sich für einen Sozialbetreuungsberuf entscheidet. Wir brauchen dringend engagierte Leute in diesem Bereich”, sagt Ulrike Moshammer. „Ich fühle mich außerdem mit den Studierenden auf eine ganz eigene Art verbunden. Viele von ihnen fangen mit dieser Ausbildung in einem anderen Beruf noch einmal komplett von vorne an. Dasselbe habe ich auch gemacht. Ich habe großen Respekt vor dieser Entscheidung. Es ist nicht leicht, alles Bisherige über den Haufen zu werfen, sich aus der Komfortzone zu begeben und neu zu beginnen. Das gefällt mir.“
Im Unterricht versucht die Vöcklabruckerin den Schüler*innen aus der Literatur etwas für ihren Beruf mitzugeben. Vor allem im Diplomlehrgang werden anhand von literarischen Beispielen Themen wie Autismus, Demenz oder Lernstörungen behandelt.
„Für die fachliche Expertise sind meine Kollegen und Kolleginnen zuständig. Ich nutze meine Unterrichtsstunden nicht nur dafür, meinen Lehrplan zu erfüllen, sondern auch dafür, das Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen zu stärken“, so die Deutschlehrerin.