Eine kürzlich in der Unfallambulanz des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck durchgeführte anonyme Befragung lässt eine hohe Dunkelziffer von an häuslicher Gewalt betroffenen Frauen vermuten. Von den 265 befragten Patientinnen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren hat jede Zehnte angegeben, dass ihre Verletzung eine Folge häuslicher Gewalt sei. Sieben Prozent haben die Frage, ob es in ihrem Umfeld jemanden gäbe, der/die ihnen Unbehagen bereite, mit ja beantwortet. „Häusliche Gewalt wird oft aus Angst oder Scham als Tabu gesehen, weshalb sich nur wenige an die im Klinikum etablierte Opferschutzgruppe wenden“, sagt die Sozialarbeiterin Maria Fitzinger.

Opferschutzgruppen an allen OÖG-Kliniken
Das Thema Opferschutz und Umgang mit Gewaltopfern ist der OÖ Gesundheitsholding seit jeher ein wichtiges Anliegen. An allen OÖG-Kliniken gibt es dafür eigens installierte Opferschutzgruppen. Diese bestehen aus multiprofessionellen und interdisziplinären Teams und stehen den Betroffenen als speziell geschulte und ausgebildete Erstansprechpartner zur Verfügung. Andererseits sensibilisieren sie das medizinische Personal in den Kliniken im Umgang mit Gewaltopfern. Mit speziellen Online-Trainings und festgelegten Handlungsrichtlinien werden die MitarbeiterInnen zusätzlich intensiv geschult und sensibilisiert, um Betroffene bestmöglich zu betreuen und ihnen Schutz und Hilfe geben zu können. Auch eine professionelle Spurensicherung und Dokumentation gehören dazu. Auf Wunsch stellen die Gewaltschutzgruppen der Kliniken auch einen ersten Kontakt zu externen Einrichtungen her und stehen daher mit Organisationen wir Polizei, Gerichtsmedizin, Gewaltschutzzentren, Frauenhäusern, Kinderschutzzentren und vielen mehr in engem Kontakt.