Die Ironman-Weltmeisterschaft in Kailua-Kona ist für jeden Triathleten ein Traum. Dieses Jahr hatte ich das Glück, zum zweiten Mal an diesem legendären Rennen teilnehmen zu dürfen. Qualifiziert dafür habe ich mich 2023 beim Ironman in Irland.
Nach 9 Stunden, 23 Minuten und einem intensiven Kampf gegen mich selbst und die Elemente erreichte ich überglücklich das Ziel in Kailua-Kona.
Schwimmen: Ein gelungener Start
Der 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke ins offene Meer war wie immer aufregend. Mit einer Zeit von 1 Stunde und 6 Minuten lag ich im Rahmen meiner Erwartungen. Das Meer präsentierte sich zwar relativ ruhig, doch die Begegnung mit Quallen trübte das Schwimmerlebnis etwas. Stiche am Hals und am Arm waren leider die Begleiterscheinungen dieses Abschnitts, die auch viele andere Athleten zu spüren bekamen. Die Sichtung von Haien sorgte für einen zusätzlichen Adrenalinschub, doch eine große Horde Delfine schirmte uns Schwimmer glücklicherweise ab. Die Tage vor dem Rennen waren geprägt von traumhaften Trainingseinheiten inmitten von unzähligen Delfinen und Schildkröten. Einfach traumhaft und unvergesslich.
Radfahren: Überholen und Kräfte sammeln
Auf der 180 Kilometer langen Radstrecke mit doch ca. 1400 Höhenmetern konnte ich meine Stärken am Rad voll ausspielen und viele Plätze gutmachen. Die Strecke war anspruchsvoll, der schwarze Asphalt brannte förmlich, ca. 10 Liter Flüssigkeit waren notwendig um nicht zu dehydrieren. Aber die Aussicht auf die Vulkanlandschaft entschädigte für alle Anstrengungen. Nach 4 Stunden und 36 Minuten stieg ich vom Rad, um mich dem abschließenden Marathon zu stellen.
Marathon: Der finale Kampf zur Ziellinie
Der abschließende Marathon war wie immer die größte Herausforderung. Nach dem anstrengenden Radfahren merkte ich schnell, dass meine Beine schwer wurden, vermutlich habe ich dabei doch ein paar Watt überpaced. Ab ca. Kilometer 18 wurde es ein echter Kampf von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle. Ab diesem Zeitpunkt an dem der Körper nicht mehr will, und dieser Punkt kommt in einem Ironman immer, mal früher mal später, wird es zur reinen Kopfsache. Der Wille alleine brachte mich nach einer Marathonzeit von 3 Stunden und 29 Minuten schließlich zur Ziellinie. Als 57. in meiner Altersklasse und 255. von insgesamt rund 2500 Startern aus 84 Nation konnte ich meine Zeit im Vergleich zu meiner ersten Teilnahme um über 10 Minuten verbessern.
Fazit: Wieder ein unvergessliches Erlebnis
Die Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii war wieder ein unvergessliches Erlebnis. Die Kombination aus der anspruchsvollen Strecke, den herausfordernden Bedingungen und der unglaublichen Atmosphäre hat mich an meine Grenzen gebracht und gleichzeitig über meine Fähigkeiten hinauswachsen lassen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Leistung und freue mich schon auf die nächsten Herausforderungen. Eins weiß ich aber mit Sicherheit, das war nicht meine letzte Teilnahme auf Big Island, Hawaii. Pläne werden bereits geschmiedet.
Last but not least, besonders dankbar bin ich meinen mitgereisten Unterstützern ohne die ich das nicht geschafft hätte, meinem Sohn, meiner Lebensgefährtin und meinen Eltern mit denen ich auch abseits des Renngeschehens eine wunderschöne Zeit verbringen durfte.