Ein weiterer Baustein der Fachkräftestrategie Pflege des Landes ist geschafft. Die Geschäftsstelle des für die Pflege verantwortlichen Sozialhilfeverbands Vöcklabruck wird zukünftig von einer neugegründeten Service- GmbH unterstützt. So können die vielfältigen Aufgaben im stetig wachsenden Bereich der Pflege noch besser bewältigt werden.
Die Bevölkerungsprognose zeigt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen über 60 Jahren bis ins Jahr 2040 im Bezirk Vöcklabruck um über 52 Prozent ansteigen wird. Das bedeutet, dass im Jahr 2040 allein im Bezirk über 9000 Menschen (älter als 60 Jahre) pflegebedürftig sein werden. Die bereits laufende Fachkräftestrategie Pflege des Landes soll dabei die Rahmenbedingungen schaffen, um mit diesem Anstieg zum Wohle der Betroffenen bestmöglich umgehen zu können. Dem Sozialhilfeverband im Bezirk wird, so wie allen Verbänden in Oberösterreich, eine gemeinwohlorientierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung zur Seite gestellt, um organisatorische Aufgaben ausgliedern zu können. Die Zuständigkeiten der Gemeinden bleiben dabei unverändert.
„Die Organisation der Pflege ist nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine organisatorische Herausforderung. Man sieht ganz eindeutig, dass die Aufgaben im Sozialhilfeverband ständig gewachsen sind und sich weiterentwickelt haben. Durch die neue Organisation kommt es zu Entlastungen und es entstehen Freiräume. Die Kernaufgaben, wie der Betrieb der Pflegeheime, der Ausbau der mobilen Dienste oder die Weiterentwicklung der Sozialplanung, können dadurch wieder verstärkt bedient und in den Fokus gerückt werden“, sagt ÖVP Bezirksparteiobmann LAbg. Bgm. Christian Mader und sieht eine Reihe von Vorteilen durch die Neustrukturierung.
Landeshauptmann Thomas Stelzer und Soziallandesrat Christian Dörfel sehen die Pflege-Fachkräftestrategie auf dem richtigen Weg: „Pflege ist eine der größten Herausforderungen, hier brauchen wir moderne Lösungen. Wir wollen auch für die kommenden Generationen sicherstellen, dass Mama und Papa, Oma und Opa in Oberösterreich gut betreut werden. Mit der Fachkräftestrategie Pflege haben wir daher von Tag eins an strukturiert und zielgerichtet Maßnahmen in diese Richtung gesetzt, die bereits wirken.“
In der GmbH werden strategisch zentrale Managementaufgaben gebündelt, darunter o Personalgewinnung und ‑entwicklung, Personalmarketing und Imagearbeit
o Innovationsmanagement; Entwicklung künftiger Pflege- und Betreuungsangebote
o Verwaltungsmanagement in Form von Koordinationsstellen für Rechts‑, IT- und Bauangelegenheiten
Die Entwicklung der GmbH wurde in einem Prozess unter der Leitung des ehemaligen Landesrechnungshofes Friedrich Pammer sowie unter Einbindung von Städte- und Gemeindebund erarbeitet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen der GmbH wurden aktuell im Landtag mit den Stimmen aller Parteien beschlossen. Im Jänner 2025 kann die GmbH ihren Betrieb aufnehmen. Die neue Service-GmbH besteht aus einem beratenden Lenkungsgremium. Die Obleute der Sozialhilfeverbände sitzen in der Generalversammlung.