Obertraun; Die uralten Bräuche rund um die Rauhnächte mit ihrem geheimen Zauber haben seit Jahrzehnten einen festen Platz in den Wintermonaten eingenommen. Einer der schönsten Bräuche ist der Glöcklerlauf in Obertraun am 5. Jänner, dem Vorabend des Heiligen-Drei-König-Festes.
An die 30 Kinder und Erwachsene durchlaufen in der letzten Rauhnacht die verdunkelten Straßen, eingebettet zwischen den imposanten Berggipfeln und dem Hallstättersee. Einmalig ist, dass in Obertraun zum Großteil nur mit Kindern gebastelt wird.
Seit über 30 Jahren haben Silke und Bernd Dankelmayr die seit 1970 bestehende Gruppe, geleitet. Beim letzten Lauf – am 5. Jänner 2024 – übergaben Silke und Bernd die Obmannschaft an ihren Sohn Manuel. Gemeinsam mit vielen Kindern aus dem Ort, Jugendlichen und Erwachsenen, denen die Glöcklergruppe ans Herz gewachsen ist, versucht er dieses Jahrzehnte lang überlieferte Brauchtum auch weiterhin aufrecht zu halten.
Bastelabende starten – jeder ist willkommen!
Für die Vorbereitungsarbeiten wird nun zweimal wöchentlich gebastelt. Unter der Woche donnerstags (ab 18:30 Uhr) mit den Erwachsenen, jeden Samstag ab 17 Uhr mit den Kindern.
Als neue „Glöckler-Heimstätte“ konnten in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Obertraun zwei Räumlichkeiten in der ehemaligen Bahnhofswohnung angemietet werden. Dort werden in den nächsten Wochen die Kappen neu beklebt, Motive gestanzt und ausgeklebt.
„Wir freuen uns über die neuen Räumlichkeiten und hoffen auf zahlreiche, helfende Hände bei den Bastelabenden!“, freut sich der junge Glöckler-Obmann Manuel Dankelmayr.
Im hellen Schein der Kerzen!
Der Sinn des Glöcklerlaufes ist, Heil und Segen der guten Geister zu gewinnen sowie mit dem lauten Klang der Glocken und dem hellen Schein der Kerzen die bösen Geister zu vertreiben.
Im weißen Gewand, den bis zu 20 Kilogramm schweren Kappen und ebenso gewichtigen Glocken ziehen sie am 5. Jänner wieder durch den verdunkelten Ort am Fuße des Krippensteins!