Insgesamt gibt es österreichweit ca. 100 000 Tarockierende.
Über Italien und Frankreich kam das variantenreiche Tarockspiel vor 200 Jahren nach Österreich. Die Spielart des Königrufen setzte sich in unseren Breiten durch und wird privat, in Gasthäusern und bei diversen Tarockturnieren von vielen Leuten unterschiedlicher sozialer Schichten gerne gespielt. Rechen- und Merkfähigkeit, Navigieren und Flexibilität werden u.a. bei diesem Kartenspiel trainiert und da es eng mit der österreichischen Kultur verbunden ist, wurde es jetzt von der UNESCO ins immaterielle Kulturerbe aufgenommen.
Die Bildungsdirektion sendete aus diesem Grund eine Information an alle Schulen aus, um das anspruchsvolle Königrufen als Unterrichtsfach zu etablieren.
Allerdings ist es nicht schnell erlernt und es braucht geduldige professionelle Trainer*innen und Spieler*innen, die sich von den angehenden Tarockspezialisten gerne über die Schulter schauen lassen.
Die Tatsache, dass man nie perfekt spielt, immer wieder noch besser und optimaler hätte agieren können, macht diesen Zeitvertreib so interessant.
Die Jugendlichen werden von den digitalen Geräten weg zu einem Gemeinschaftsspiel hingezogen, das auch von Eltern und Großeltern gepflogen wird und verschiedene Generationen verbindet.
An der HAK Bad Ischl gibt es bereits sechs Schüler, die sich über das königliche Spiel informieren und von der Direktorin Susanne Mayr – selbst eine glühende Tarockiererin – wöchentlich Tarockunterricht erhalten.
Über das Interesse und die schnelle Auffassungsgabe ihrer Schützlinge begeistert, meint sie dazu: „Die gemeinsame Sprache wie „Der Dreizehner macht die Leute narrisch“, „Trull, Pagat, ich liege“, „König ultimo“ verbindet die Spielenden ebenso wie die eigene Tarockphilosophie. Diesen Schatz wollen wir an der HAK und Praxisschule Bad Ischl an die Jugend weitergeben. Es ist geplant, für das Ende des Schuljahres einen Tarocknachmittag mit Spielerinnen und Spielern aus dem Salzkammergut zu organisieren. Das Nenngeld spenden wir dann für eine gute Sache.“