Jährlich machen in den 16 Tagen vom 25. November bis zum 10. Dezember weltweit Fraueninitiativen darauf aufmerksam, dass Frauen und Mädchen am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Die Zahlen der Statistik Austria und der autonomen österreichischen Frauenhäuser zeichnen ein erschreckendes Bild:
In Österreich ist jede dritte Frau ab 15 Jahren von körperlicher und / oder sexueller Gewalt betroffen. Die Täter sind in den allermeisten Fällen im familiären und / oder vertrautem Umfeld zu finden. Jede vierte Frau ist Opfer sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen.
Die polizeiliche Kriminalstatistik zu Frauenmorden in Österreich zeigt einen erschreckenden Anstieg: Waren es 2014 noch 19, so wurde 2023 ein Höchststand von 42 ermordeten Frauen erreicht. 2024 wurden bereits 24 Morde laut Medienberichten verzeichnet. Das Verhältnis zum Täter in den überwiegenden Fällen: (Ex) Ehemann, (Ex) Lebenspartner – familiäres und / oder Beziehungsumfeld.
Die Frauenberatungsstelle Inneres Salzkammergut hat wie jedes Jahr PolitikerInnen und VertreterInnen des öffentlichen Lebens eingeladen, sich hinter die Aktion „Frei leben ohne Gewalt“ zu stellen und damit ein Zeichen zu setzen, dass häusliche Gewalt keine „Frauenfrage“, ein „Frauenproblem“ oder eine „Familientragödie“ ist. Häusliche Gewalt ist ein Mittel, einen vermeintlichen Machtanspruch durchzusetzen und Kontrolle über die Partnerin zu erlangen. Dieser pathologisch irrtümliche Macht- und Besitzanspruch gegenüber der Partnerin resultiert oft aus traditionellen, patriarchalen, veralteten und längst überholten Gesellschaftsbildern, in denen die Chancengleichheit von Frauen und Männern noch immer nicht gegeben ist.
Häusliche Gewalt ist auch ein gesellschaftliches Problem: Wer Gewalt gegen Frauen toleriert oder stillschweigend hinnimmt, macht sich zum Mittäter, zur Mittäterin. Es geht darum, die Grundlagen für einen gleichberechtigten Umgang von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft zu fördern und fordern. Wir müssen als Gesellschaft dafür sorgen, dass unsere Kinder von klein auf lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern eine Selbstverständlichkeit ist und Alltagssexismen keinen Platz haben.
Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle Inneres Salzkammergut freuen sich, dass so viele PolitikerInnen – u.a. die Bürgermeister Egon Höll und Leopold Schilcher und VertreterInnen folgender Einrichtungen — Salzkammergutklinikum, Club Soroptimist Bad Ischl, öffentliche Bibliothek Bad Ischl, Bildungsinstitut für Erwachsenenbildung, Wohnen im Dialog, Islamische Glaubensgemeinschaft Frauenhaus Salzkammergut, – und Privatpersonen ihrer Einladung gefolgt sind und ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt haben.