BAD ISCHL/GMUNDEN/VÖCKLABRUCK. Von 326 auf 1.031 stieg die Zahl der Ausbildenden an allen neun Schulstandorten der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) in den letzten fünf Jahren – das ist mehr als dreimal so viel. Alleine an den drei Schulen am Salzkammergut Klinikum in Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck stieg die Zahl der Menschen in Ausbildung (exkl. Diplomausbildung) von 85 auf 295 – das entspricht mehr als einer Verdreifachung. Diese Steigerung resultiert unter anderem auch aus der Schaffung völlig neuer Ausbildungen wie beispielsweise „Pflegestarter*innen“ oder der Ausbildung an einer Höheren Lehranstalt für Pflege- und Sozialberufe mit Maturaabschluss in Kooperation mit unseren Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Ein weiterer Grund ist die Vielfalt an Ausbildungsmodellen, die gerade für WiedereinsteigerInnen oder BerufsumsteigerInnen die Pflegeausbildung attraktiv oder überhaupt erst möglich machen.
Die Gesundheit Österreich GmbH führte im Auftrag des Sozialministeriums im Jahr 2019 eine Pflegepersonal-Bedarfsprognose durch, die laufend aktualisiert wird. Laut dieser Prognose werden für den Zeitraum von 2023 bis 2030 in Österreich rund 51.000 Pflegekräfte als Ersatz- oder Zusatzpersonal benötigt. Konkret handelt es sich hierbei um diplomierte Pflegekräfte, aber vor allem auch um die Berufsbilder Pflegefachassistenz (PFA), Pflegeassistenz (PA) und Betreuungspersonen anderer Berufsgruppen (z.B. Heimhilfe). Diese Prognose macht eines ganz deutlich sichtbar: die große Bedeutung der Pflegeausbildungen.
„Wir arbeiten für ein großes Ziel. Dafür, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Heute — und bis ins hohe Alter. Mit der demographischen Entwicklung im Blick müssen wir alles tun, um sogar noch mehr Menschen für den schönen und sinnstiftenden Beruf der Pflege zu begeistern“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander.
Mit ihren neun Schulstandorten in ganz Oberösterreich sowie mit der Mehrheitsbeteiligung an der FH Gesundheitsberufe OÖ trägt die OÖG ganz wesentlich zu diesem Pflegenachwuchs bei, wie auch Mag. Karl Lehner, MBA, Mitglied der Geschäftsführung der OÖ Gesundheitsholding, hervorhebt: „Die Oberösterreichische Gesundheitsholding ist mit ihren Regionalkliniken und dem Kepler Universitätsklinikum nicht nur die größte oberösterreichische Spitalsträgerin, sondern mit unseren neun Schulstandorten und der Beteiligung an der FH Gesundheitsberufe OÖ auch die größte Ausbildnerin in Sachen Gesundheits- und Krankenpflege. Mit vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten sorgen wir für einen hochqualifizierten Pflegenachwuchs für unsere eigenen Kliniken und darüber hinaus für ganz Oberösterreich. Innovative Ausbildungsmodelle garantieren, dass alle Modelle von der Ausbildung ab 15 Jahre (z.B. Pflegestarter*innen) bis zum Pflege-Bachelor an der FH Gesundheitsberufe OÖ durchgängig möglich sind.“
Zahl der Auszubildenden im Salzkammergut mehr als verdreifacht
Absolvierten im Jahr 2019 85 Menschen eine Pflegeausbildung (exkl. Diplomausbildung) an den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege am Salzkammergut Klinikum, so stieg die Zahl von Jahr zu Jahr erfreulich an. Zum Stichtag im Oktober 2024 zählten diese drei Schulstandorte bereits 294 Auszubildende. Dabei wurden bei dieser Zahl die 14 BerufsfindungspraktikantInnen gar nicht mitgezählt. Durch die enge Verknüpfung von Theorie- und Praxisunterricht werden diese Auszubildenden zu professionellen und handlungskompetenten Pflegenden ausgebildet. „Unsere Ausbildungen orientieren sich sowohl an den Bedürfnissen der Auszubildenden als auch an denen der Gesellschaft. In den letzten Jahren haben wir nicht nur eine erfreuliche Steigerung bei der Zahl unserer Auszubildenden erreichen können, sondern auch die Zahl unserer Ausbildungen sowie Ausbildungsmodelle haben sich deutlich vergrößert. Hier möchte ich als Beispiel unser Erfolgsmodell ‚Pflegestarter*innen‘ oder die noch relativ junge Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz erwähnen. Aber auch unsere Schulkooperation mit der HLW Bad Ischl möchte ich hier anführen. SchülerInnen können dank dieses Kooperationsmodells gleichzeitig mit der Matura auch die Ausbildung zur Pflegefachassistenz abschließen. Die Unterrichtseinheiten der Pflege finden dabei direkt an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Bad Ischl statt. Eine Unterrichtsform, die Auszubildende und Eltern gleichermaßen begeistert“, erklärt Mag.a Martina Bruckner, Leitung der OÖG-Schulen. „Um die Ausbildungen auch jenen zu ermöglichen, für die eine Vollzeitausbildung nicht möglich ist, werden unterschiedliche Ausbildungen auch in Teilzeit oder in einer berufsbegleitenden Variante angeboten. So lassen sich Ausbildung und Familien- bzw. Berufsleben optimal kombinieren“, so Bruckner weiter.
Vielfältige Ausbildungen – vielfältige Karrieremöglichkeiten
Dabei reicht das vielfältige Angebot der OÖG-Schulen von der ersten Orientierung im Rahmen eines Berufsfindungspraktikums bis hin zu umfangreichen Ausbildungsangeboten in den Gesundheits- und Sozialberufen. Interessierte, die noch nicht genau wissen, ob bzw. wo sie im Gesundheitsbereich arbeiten möchten, erhalten beispielsweise in den neun Monaten des Berufsfindungspraktikums einzigartige Einblicke in die verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufe sowie in die Kurz- und Langzeitpflege. Fällt die Entscheidung für eine Ausbildung in der OÖG, bieten die Gesundheits- und Krankenpflege Schulen neben der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz auch die zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz, die Ausbildung Fach-Sozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit oder die Ausbildung zu medizinischen Assistenzberufen, wie beispielsweise der Gips‑, OP‑, Ordinations- und Röntgenassistenz, an. Als vergleichsweise neue Ausbildung wird die Operationstechnische Assistenz angeboten. Auch die Ausbildung zur Heimhilfe kann an einigen Schulstandorten der OÖG absolviert werden.
Wertvolle Unterstützung für ganz OÖ
Mit einer Übernahmequote von rund 50 Prozent, startet ca. die Hälfte der AbsolventInnen der OÖG-Schulen die berufliche Laufbahn in den Regionalkliniken der OÖ Gesundheitsholding bzw. im Kepler Universitätsklinikum selbst. Die zweite Hälfte ist eine besonders wichtige Verstärkung für die Pflege im Langzeitpflegebereich, in Reha-Einrichtungen, in anderen Kliniken oder auch im niedergelassenen Bereich. „Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Gesundheitsversorgung daher unser wichtigster Auftrag. Und das beginnt mit optimalen Ausbildungsbedingungen für unsere Pflegekräfte von morgen“ schließt Gesundheitsreferentin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander.