Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 — 1847), herausragender Kirchenkomponist des 19. Jahrhunderts, steht erstmals im Mittelpunkt eines Passionskonzertes der Evangelischen Kantorei Gmunden unter der Leitung von Lukas Raffelsberger. Die Kantorei singt zwei sechsstimmige Chöre von ihm: “Mein Gott, warum hast du mich verlassen?” und “Richte mich, Gott”.
Ein Wunderkind, das Goethe entzückte
Felix Mendelssohn Bartholdy galt als musikalisches Wunderkind. Mit neun Jahren begann er zu komponieren, und er trat erstmals öffentlich als Pianist auf. Seine erste Sinfonie für Streicher schrieb er mit zwölf. Der greise Goethe, dem der Knabe 1821 vorspielte, war vom Talent Mendelssohns hingerissen.
Mendelssohn führte erstmals 100 Jahre nach dem Tod Johann Sebastian Bachs dessen Matthäuspassion wieder auf — eine Pioniertat, die eine „Bach-Renaissance“ auslöste.
Zu Mendelssohns bekanntesten Chorwerken zählen „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ und vor allem „Richte mich Gott“. Diese achtstimmigen Chöre entfalten eine bis dahin nicht gekannte Klangpracht.
Auf dem Programm steht auch die Uraufführung eines Werkes von David Raffelsberger, des 25-jährigen Sohnes des Chorleiters. “Trost in der Stille”, heißt es. Es fußt auf einem Text des im KZ ermordeten deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer.
Weiters erklingen zwei fünfstimmige Chöre von Heinrich Schütz (1585 — 1672); “Herr auf dich traue ich” und “So fahr ich hin”.
Lukas Raffelsberger dirigiert und spielt Orgel.
Apropos Kantorei: Das zuvor als Evangelischer Kirchenchor Gmunden weithin bekannte Ensemble hat sich diesen neuen Namen zugelegt, weil er erkennen lässt, dass es in der Tradition vieler protestantischer Kirchenchöre steht.
Donnerstag, 3. 4., 19 Uhr
Evangelische Kirche Gmunden
Eintritt: freiwillige Spenden