Zwei Einsätze in Folge: Kletterunfall und Personensuche
Am 22. März 2025, gegen 10:00 Uhr, wurden die Bergrettung Ebensee zu einem Kletterunfall im Klettergarten Rindbach alarmiert. Zwei 19-jährige HTL-Schüler aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck waren nach erfolgreicher Kletterei auf der Suche nach dem Einstieg zu einer weiteren Kletterroute. Als einer der beiden dabei den Wandfuß entlangging, verlor er auf einer steilen, mit rutschigem Laub bedeckten Rinne den Halt. Unkontrolliert rutschte er erst die Rinne talwärts und stürzte dann über eine senkrechte Wandstufe. Nach etwa 25 bis 30 Metern kam er am Zustieg des Klettersektors zum Liegen.
Sein Freund, sowie zwei weitere Kletterer, leisteten sofort Erste Hilfe und setzten die Rettungskette in Gang. Der verletzte Kletterer, der eine schwere Kopfverletzung und Schürfwunden erlitt, wurde nach der Erstversorgung mit dem Notarzthubschrauber „Martin 3“ in das Klinikum Wels geflogen. Sechs Bergretter waren im Einsatz: Drei unterstützten bei der Stabilisierung und Bergung des Verletzten, während drei weitere mit der Polizei zur Absturzstelle aufstiegen, um den Unfallhergang zu prüfen. Neben der Versorgung des Verunglückten, kümmerte sich die Bergrettung auch um den geschockten Freund des Verletzten und begleitete ihn sicher ins Tal.
Am selben Tag wurde der Fund von herrenlosen Kleidungsstücken am Wanderweg zum Erlakogel im Nahbereich einer steil abfallenden Felswand gemeldet. Zwei Alpinpolizisten stiegen zur Fundstelle auf und entdeckten die abgelegten Kleidungsstücke: warme Socken, Skiunterwäsche, eine Arbeitshose und einen Daunenparka. Um 16:07 wurde daraufhin die Drohnengruppe der Bergrettung Ebensee und Feuerwehr Roith alarmiert.
Gemeinsam rückten die Einsatzmannschaften umgehend zum Einsatzort aus. Der durch die Alpinpolizei alarmierte Exekutivhubschrauber „Libelle Oberösterreich“ des Innenministeriums konnte keine Person im Bereich der Felswand auffinden. Daraufhin wurde die Felswand mittels Drohne abgeflogen und darin situierte Rinnen überprüft. Nachdem keine Sichtung gemeldet wurde, hinterließen die Beamten eine Verständigung bei den verlassenen Kleidungsstücken.
Bei Einsetzen der Dunkelheit meldete sich der Bergsteiger telefonisch bei der Polizei und entschuldigte sich für die entstandenen Missverständnisse, da er sich gerade im Abstieg befand. 3 Wochen zuvor hatte er den Hochkogel in Ebensee bestiegen. Zu dieser Zeit herrschten sehr kalte Temperaturen und es lag Schnee am Berg, weshalb der Wanderer zur Besteigung des Erlakogels mit sehr warmer Kleidung ausgerüstet war. Beim Aufstieg legte er dann aufgrund der warmen Temperaturen einen großen Teil seiner mitgebrachten Kleidung ab. Der Einsatz konnte somit um 19:15 für alle eingesetzten Kräfte abgeschlossen werden.
In beiden Einsätzen führte die reibungslose Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu einer effizienten Abwicklung der Vorfälle und unterstreicht die Professionalität und das Vertrauen zwischen den unterschiedlichen Einsatzorganisationen, berichtet die Bergrettung Ebensee.