Heute gegen Mittag wurde die Ortsstelle Unterach der Österreichischen Wasserrettung LV OÖ zu einer Personenrettung am Attersee gerufen, da ein Kajakfahrer ca. 200 Meter vom Ufer entfernt gekentert war.
Als die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit dem Einsatzboot wenig später bei der Unfallstelle ankamen, war der Mann bereits von einem Fischer in sein Boot geborgen worden. Es stellte sich heraus, dass der Wassersportler ohne Schutzausrüstung unterwegs war. Da er bereits einige Zeit im nur 7 Grad kalten Wasser trieb, bevor das Unglück von Passanten am Ufer entdeckt und die Rettungskette in Gang gesetzt wurde, war der Mann stark unterkühlt und fast nicht mehr ansprechbar und musste dem Roten Kreuz übergeben werden.
Vermutlich Dank der sehr gut funktionierenden Rettungskette, ‑die ehrenamtlichen Wasserrettungsmitglieder wurden mitten im Berufs- bzw. Privatleben alarmiert und waren nur 9 Minuten später mit dem Einsatzboot bei der Unglücksstelle — und der sehr guten Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzorganisationen, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Wasserrettung konnte Schlimmeres verhindert werden.
Die Wasserrettung warnt
Bei den herrschenden Wassertemperaturen kann ein Sturz in ein Gewässer ohne Schutzausrüstung lebensgefährlich sein. Durch den Kälteschock kann es bereits beim Eintauchen zu einem Atemreflex unter Wasser, zu Desorientierung und Panikattacken oder zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs kommen.
Bereits nach 10 bis 15 Minuten im Wasser drohen durch die Unterkühlung Lähmungserscheinungen, die eine Selbstrettung oder auch nur ein Festklammern an einem Wasserfahrzeug verhindern können. Sinkt die Körpertemperatur weiter unter 30 Grad ab, kommt es zu Bewusstlosigkeit und in weiterer Folge zum Herzversagen.
Deshalb ist der Gebrauch einer Schutzausrüstung in den nächsten Wochen bei jeder Art von Wassersport nötig, bis die heimischen Seen in den ersten Sommermonaten Badetemperatur erreichen – den besten Schutz vor Kälte bieten Neopren- oder Trockenanzüge, als minimale Vorkehrung sollte eine Schwimmweste getragen werden.