Ein Seiterl Bier zum Mittagessen, ein Schnapserl zum Verdauen und ein Achterl Rotwein, damit man besser einschlafen kann. Es gibt viele Anlässe, um Alkohol zu konsumieren. Allen voran die Gastgartensaison verleitet einmal mehr zu einem Glaserl in Ehren. Speziell ältere Menschen unterschätzen dabei oftmals die negativen Auswirkungen – die Kombination aus Lebensjahren und Alkohol ist besonders brisant.

„Aktuelle Studien zeigen, dass es in der Altersgruppe der über 65-Jährigen zu einem leichten Anstieg des Alkoholkonsums kommt“, weiß Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Gmunden. „Die Gründe dafür sind vielfältig. Einsamkeit, der Verlust des Partners, der Übergang in die Pension. All das kann dazu führen, dass jemand zum Glas greift. Oft fehlt auch die soziale Kontrolle durch Lebenspartner und Arbeitskollegen.“
Auswirkungen des Alkoholkonsums im Alter wesentlich dramatischer
Die Auswirkungen des Alkoholkonsums sind im Alter wesentlich dramatischer als in jungen Jahren. „Ältere Menschen haben oftmals Grunderkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, die sich durch den Alkoholkonsum weiter verschlechtern. Dazu kommt, dass die meisten Senioren Medikamente einnehmen müssen. Die Kombination aus Medikamenteneinnahme und Alkoholkonsum kann fatale Folgen haben. Das gilt vor allem für Schlaf‑, Beruhigungs- und Schmerzmittel, deren Wirkung massiv verstärkt werden kann“, erklärt Prim. Dovjak.
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Ein Achterl ist aber mit Sicherheit gesünder als die erwähnten Schlaf‑u.Beruhigungsmittel mit denen die älteren Leute vollgestopft werden, ganz abgesehen von den anderen oft unnötigen Tablettenmengen