Gleich zwei Jubiläen gilt es für Leo Wiesinger im heurigen Jahr zu feiern. Nicht nur seinen „Runden“, den man dem pensionierten Buchhändler in keinster Weise ansieht, sondern auch seine mittlerweile 60 Jahre im Dienste an seinen Mitmenschen. Rüstig wie eh und je versieht er nach wie vor beinahe täglich den Rotkreuzdienst an seiner Ischler Rot-Kreuz-Dienststelle.
Seit einigen Jahren zwar nicht mehr aktiv im Fahrdienst, sondern vielmehr als gute Seele der Ortsstelle. Er widmet nach wie vor einen großen Teil seiner Freizeit der nicht weniger wertvollen Verwaltungsarbeit. Für Leo ist die Freiwilligenarbeit im Roten Kreuz zum Bestandteil seines Lebens geworden.
So feiert er, wie sollte es auch anders sein, seit 80 Jahren seinen Geburtstag am 8. Mai. Jener Tag, an dem auch der Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant das Licht der Welt erblickte und der weltweit als Weltrotkreuztag feierlich begangen wird. Es ist schon sehr spannend Leo über die Geschichten aus früheren Tagen zuzuhören. Da gab es so manche Improvisationen aus der Not heraus während der Nachkriegszeit, als diverse Ortsteile des Salzkammergutes im Winter nur sehr mühselig erreicht werden konnten und Gebärende sich gut eingehüllt in Wolldecken auf Holzzugschlitten zum Abtransport ins Krankenhaus wiederfanden.
Reifenwechsel bei Ferntransporten
Genauso wie die Ferntransporte nach Wien, bei denen der Lenker des Krankentransporters mindestens dreimal die Reifen flicken musste. Als jahrzehntelang aktiver Funktionär des Ortsstellenausschusses blickt er beinahe wehmütig auf Veranstaltungen wie das legendäre „Ischler Gschnasfest“ des Roten Kreuzes zurück. Damals hatte diese Art von Veranstaltungen noch einen hohen Stellenwert in der heimischen Bevölkerung. Ja, es hat sich schon sehr viel getan seit damals und die Aufgabengebiete des Roten Kreuzes haben sich um einige Facetten erweitert.
Für Leo gab´s immer wieder neue Herausforderungen, die er mit Bravour meisterte. So begann er noch mit über 70 Jahren sich am PC einschulen zu lassen und meistert so bis heute manch akribische Detektivarbeit im Bereich der Datenerfassung. Im Laufe der Jahre füllte sich sein Personalakt mit zahlreichen Beförderungen und Auszeichnungen. So wurde ihm im Jahre 2006 als ersten Mitarbeiter die Ehrenmitgliedschaft der Ortsstelle verliehen.
Bei einer kleinen Feierlichkeit an der Ortsstelle stellten sich neben zahlreichen KollegInnen auch Bürgermeister Hannes Heide und der Obmann des „Henry Dunant Vereines“ Peter Huemer als Gratulanten ein. Ortsstellenleiter Ferdinand Mittendorfer sowie Bezirksgeschäftsleiter Harald Pretterer wünschen dem Jubilar stellvertretend für alle RotkreuzkollegInnen alles Gute zum runden Geburtstag und vor allem viel Gesundheit für die weiteren Lebensjahre.