Schwerpunkt ganzheitliche Kräftigung und Mobilisierung
Vor 100 Jahren, als die Physiotherapie in Österreich entstanden ist, kamen Menschen mit Rückenschmerzen auf die Streckbank. Nun, 100 Jahre später, haben Patient/-innen am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl die Möglichkeit, ungleich komfortabler und funktioneller zu trainieren, und dabei Kraft, Beweglichkeit und Koordination zu verbessern.
„Anders als vor 100 Jahren, steht unseren Patient/-innen mittlerweile eine hochmodern ausgestattete Physikalische Medizin und Rehabilitation zur Verfügung. Unter der Leitung von Prim. Dr. Peter Pauly sorgt ein interdisziplinäres Team aus Fachärzt/-innen, Physiotherapeut/-innen, Logopäd/-innen, Ergotherapeut/-innen und Masseur/-innen für eine individuell abgestimmte Therapie. Um stets am neusten Stand zu sein wurden überdies in den vergangenen Monaten unsere Trainingsbereiche vollkommen umgestaltet und mit neuen Geräten eingerichtet. Anstatt isoliert einzelne Muskelgruppen zu trainieren, stehen heute wesentlich mehr die Feinmotorik und eine Optimierung von Bewegungsabläufen im Vordergrund“, erklärt Pauly.

Trainiert wird unter anderem mit dem eigenen Körpergewicht. Zum Einsatz kommen aber auch spezielle Trainingsgeräte wie Kugelhanteln, moderne Seilzüge, Gymnastikbälle oder Kletterwände. „Kernstück der neuen Trainingstherapie sind zwei Kinesis-Geräte. Diese Kabelsysteme ermöglichen es uns dank ihres Aktionsradius, natürliche Bewegungsabläufe des Körpers zu trainieren. Daneben setzen wir schon seit Jahren auf das so genannte Sling-Training, das in Norwegen entwickelt wurde. Je nach Übung verbessert dieses Training nicht nur die Kraft und die Koordination, sondern auch Ausdauer und Beweglichkeit sowie die gesamte Körperhaltung“, erklärt der leitende Physiotherapeut Neuper, der das Konzept des Sling-Trainings bereits in Bad Ischl umsetzte, als dieses in Österreich noch weitegehend unbekannt war.
Ein weiteres Trainingskonzept, das in Bad Ischl zu Anwendung kommt, ist das so genannte Core-Training. „Ziel dieses Trainings ist es, die Rumpfmuskulatur zu stabilisieren. Langfristig wollen wir so ein muskuläres Stützkorsett aufbauen, das dabei hilft, Rückproblemen entgegen zu wirken“, erläutert Neuper.