
Soziales Kunstprojekt im Großformat
Das Herz der Vöcklabrucker Künstlerin Lisa Grabner schlägt für soziale Projekte. Sie malt mit Kindern und Erwachsenen, die eine Behinderung oder Beeinträchtigung haben. Nach einem künstlerischen Feinschliff werden die Bilder zu Gunsten sozialer Einrichtungen versteigert.
Dieses Jahr hat die ambitionierte Künstlerin gemeinsam mit der Lebenshilfe Salzburg das Projekt „Mein Jedermann” gestartet. Lisa Grabner arbeitete mit neun intellektuell beeinträchtigten Menschen, die sich mit dem Inhalt des Stückes „Jedermann” auseinandergesetzt hatten und in der Bilderreihe ihre ganz persönliche Gefühle und Wahrnehmungen ausdrückten. In insgesamt 250 Arbeitsstunden wurden von der Künstlerin neun Collagen gestaltet und in den letzten Wochen im St.-Peter-Stiftskeller in Salzburg der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Ein großer Teil dieser einzigartigen Werke wurde jetzt versteigert – unter Anwesenheit und Schirmherrschaft von Cornelius Obonya. „Die Protokollchefin der Salzburger Festspiele, Suzanne Harf, war von der Idee begeistert und hat den Kontakt zum Schauspieler hergestellt”, erzählt Lisa Grabner. „Auch er war sofort Feuer und Flamme.” Der „echte” Jedermann ließ es sich nicht nehmen, das großartige Projekt als Schirmherr und Auktionator zu begleiten und alle Bilder persönlich zu signieren. Der Erlös der Versteigerung fließt zurück und ermöglicht Menschen mit Beeinträchtigung den Zugang zu Kunst und Kultur – mehr noch, sie können Teil davon sein.
Die letzten drei Bilder zieren noch bis Ende August die Wände des St.-Peter-Stiftskellers in Salzburg, dessen Geschäftsführerin Veronika Kirchmair das Projekt unterstützt. „Diese Trilogie wird einer weiteren Versteigerung zugeführt”, sagt Lisa Grabner. „Außer sie finden in Salzburg noch ihren Liebhaber.” Wer also noch einen echten „Mein Jedermann” ergattern möchte, muss schnell sein.

Über Lisa Grabner
Inspiriert vom Leben, der Liebe, dem Umfeld begann Lisa Grabner in den achtziger Jahren zu malen. Sie experimentierte mit verschiedenen Materialien und hat in den letzten Jahren die digitale Kunst für sich entdeckt, die sie gekonnt mit Acrylmalerei vermischt. In ihren Bildern erzählt sie Geschichten von längst vergessenen Berühmtheiten, von Stars und Glamour, aber auch von Menschen und Themen aus dem Alltag. Die großflächigen Collagen spiegeln Gefühle in ihrer Vielfältigkeit wider und setzen Persönlichkeit und Individualität visuell in Szene. Lisa Grabner gründete im Jahre 2014 die kunstfabrik.red als Plattform für alle, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren und an der Umsetzung sozialer Projekte interessiert sind.
Foto: Kolarik-Fotografie