Eine Vielfalt seltener Primitivpflaumenarten (Artverwandte der Zwetschke) wurde gefunden
Der Naturpark Attersee-Traunsee kann sich nun mit Fug und Recht als Zwetschkenreich bezeichnen. Mit reicher Beute an seltenen Primitivpflaumenarten (botanisch korrekte Bezeichnung) kehrte die SOKO Zwetschke von den ausgedehnten Feldforschungen (seit Anfang August) zurück.
Weit über hundert Belege von diesen wurzelechten zwetschken-ähnlichen Arten konnten aufgefunden und gesichert werden.
„Die Bauern der Naturparkregion haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für den Erhalt alter, regionstypischer Obstarten. Nur durch ihr bewahrendes Bewirtschaften gibt es noch diese, zumeist sogar letzten Vertreter traditioneller Zwetschkenarten,“ freut sich Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl.
Mit der Zustimmung der Baumbesitzer werden im Herbst Edelreiser entnommen und Wurzelbruten ausgegraben. Diese werden in einen Sortengarten zur Erhaltung und Förderung der Primitivpflaumen eingebracht (ein Projekt gemeinsam mit dem Verein Arche Noah-Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung) und dadurch in ihrem Bestand gesichert.
Weitere Projekte rund um die Zwetschkenvielfalt im Naturpark Attersee-Traunsee sind in Planung (Zwetschken-Erlebnisgarten, Prunarium, Einrichtung einer Zwetschkenbörse, Produkte aus der Zwetschke und ihrer Artverwandten). Zu den Primitivpflaumenarten gehören neben der echten Hauszwetschke auch Biedling, Krieche, Kuchelzwetschke, Punze, Pemse, Rot-Zwetschke, Schlehe, Roter Spilling, Ziparte und Zwiespitz („Ziparchtl“ genannt).
Das Forscherteam (SOKO Zwetschke) besteht aus dem Botaniker und Landschaftsökologen Franz Höglinger, Clemens Schnaitl, Sabine Pumberger (beide Naturpark-Management) und der Naturpark-Praktikantin Clara Pesendorfer (Studentin der Geographie Uni Wien).
Foto: privat