Dramatik pur am Traunsee – Schwerer Sturm, Wettfahrtsieg und Gesamtführung für Stefan Frauscher
Nach dem gestern aufgrund von schlechtem Wetter keine Wettfahrt gesegelt werden konnte, wurde die H‑Boot Weltmeisterschaft im Segelclub Ebensee fortgesetzt. Stefan Frauscher ist mit seinem Vater Hans heute eine riesen Sensation gelungen.
Fotos: GEPA
In der 2. Wettfahrt der H‑Boot Weltmeisterschaft konnten sich die Weltmeister von 1982 (Frauscher Senior) und 2002 (Stefan Frauscher) bei schwierigen Leichtwindbedingungen mit einer überragenden Taktik klar vom Feld distanzieren und den ersten Wettfahrtsieg einfahren.
Nach langer Abwesenheit im Regattazirkus wollten Stefan und Hans Frauscher mit dieser Weltmeisterschaft ihr internationales Segelengagement beenden. In der 3. Wettfahrt überschlugen sich die Ereignisse. Bei soliden 2 Windstärken wurde das 60 Boote starke Feld über die Startlinie gelassen, als plötzlich schlimme Unwetter über den Traunsee hereinbrachen. Bei Hagel, Sturmböen und schnell aufbauender Welle kämpften sich die furchtlos scheinenden H‑Boot Segler durch die Wettfahrt.
Das Resultat dieser Wettfahrt war ein gebrochener Mast, ein Mann über Bord, und Gott sei Dank keine Verletzten. Frauscher wurde 23., konnte dieses Resultat aber als Streichwertung aus dem Gesamtklassement nehmen. Nachdem das Gewitter vorbei war konnte das Feld noch zwei weitere Rennen bestreiten und somit bereits eine reguläre Weltmeisterschaft sichern – das dann aber bei traumhaften Segelbedingungen, Sonnenschein und konstantem Wind. Als die Auswertung im Segelclub Ebensee fertig war, ging ein Raunen durch die Menge. Stefan Frauscher mit seinem Vater Hans und Peter Heininger liegen vor dem letzten Tag in Führung. Eine bis jetzt unglaubliche Geschichte, die man schöner nicht schreiben könnte.
Stefan Frauscher dazu: „Wir sind selbst völlig überrascht und können es nicht glauben. Ein Top 10 Ergebnis wäre schon eine Sensation, aber das übersteigt unsere Vorstellungskraft. Wir sind hier als Außenseiter gestartet, und jetzt gibt es nichts mehr zu verlieren. Mit dem Wettfahrtsieg heute haben wir schon mehr erreicht als erwartet.
Jetzt gibt’s nur noch eines – VOLLGAS!
Spannend bleibt es allerdings. Die ersten 6 Boote liegen innerhalb von 4 Punkten. Darunter der Weltmeister von 2011, Claus Hoj Jensen, der Vizeweltmeister von 2011, Hans Peulen, und noch drei weitere Dänen, die alle in den Top Ten des letzten Jahres klassiert waren. Morgen können noch drei Wettfahrten gesegelt werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend, und die große Sensation steht im Raum.