Der Kampf gegen den Ertrinkungstod war am 16. März 1957 der Antrieb zur Gründung des gemeinnützigen Vereins „Österreichische Wasserrettung“ im Linzer Parkbad. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit ihrer Mitglieder setzte die ÖWR in den ersten Jahren vor allem auf Präventionsarbeit durch den Unterricht und Ausbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen. 1965 wurde die ÖWR umstrukturiert – die Bundesleitung wurde zur Dachorganisation selbständiger Landesverbände.
Und auch die Aufgaben haben sich geändert. Zwar zählen die Schwimmausbildungen noch immer zum wesentlichen Tätigkeitsbereich, aber schon bald übernahmen die RettungsschwimmerInnen auch Sicherungssaufgaben an zahlreichen Badeplätzen. In Oberösterreich waren es zu Beginn vor allem die Schotterteiche rund um Linz, an denen die neuen Einsatzleitstellen entstanden. Die kontinuierliche Ausstattung mit Einsatzbooten und die Einbindung der damals neuen Sportart Tauchen als Rettungs- und Einsatzmittel führte zu den heute bestehenden Ortsstellen. Nußdorf am Attersee, heutzutage die mitgliedermäßig größte der 24 Ortsstellen in ganz Oberösterreich, wurde z.B. 1972 gegründet.
Ein Meilenstein in der Entwicklung war 1999 die Eröffnung der Anlage am Attersee, welche nicht nur Platz für die jährlichen Kinder- und Jugendwochen und als Ausbildungszentrum bietet, sondern deren 10 gemütliche Blockhütten für jedermann als Urlaubsgast offen stehen.
2002 wurde vom heutigen Landesleiter Dr. Gerald Berger der neue Fachbereich Wildwasserrettung in den Landesverband OÖ integriert um neue Aufgaben durch vermehrte Unfälle in fließenden Gewässern durch Trendsportarten wie Canyoning und Rafting besser bewältigen zu können.
2016 zählte der Landesverband OÖ ca. 3200 Mitglieder, davon ca. 500 Aktive, die im vorigen Jahr mehr als 37200 unentgeltliche Stunden im Einsatz, durch Präventionsarbeit und bei der Ausbildung geleistet haben. 4 Menschenleben konnten 2016 durch ihre Arbeit gerettet werden, dazu kommen 119 Personenrettungen und 823 Erste Hilfe Leistungen. Die TaucherInnen waren 1113 Stunden bei Übungen und Einsätzen unter Wasser und 9372 Stunden Jugendarbeit sind eine wichtige Investition in die Zukunft des Vereins. Dies sind nur ein paar Zahlen aus dem Leistungsbericht der ÖWR LV OÖ für das Jahr 2016.
Heute ist die Österreichische Wasserrettung als Blaulichtorganisation ein fixer Bestandteil im Rettungswesen und auch Teil der Katastrophenhilfe. Bundesweit stehen rund 4.200 Einsatzkräfte zur Verfügung. Allen gemein ist die
Bereitschaft im Kampf gegen den Ertrinkungstod ihre Zeit und ihre Energie zu investieren und manchmal auch die eigene Gesundheit einzusetzen. Wie bereits seit der Gründung vor 60 Jahren arbeiten sie wie ihre Vorgänger dabei ehrenamtlich und unentgeltlich um anderen Menschen aus höchster Not helfen zu können.
Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ