Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist die fünfthäufigste Krebstodesursache bei Frauen in Österreich. Jährlich gibt es 700 Neuerkrankungen und 500 Todesfälle. Grund für die verhältnismäßig niedrige 5‑Jahres-Überlebensrate ist die Tatsache, dass über 86 Prozent der Ovarialkarzinome erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Da mittlerweile davon ausgegangen wird, dass mehr als 60 Prozent dieser Karzinome in einem Eileiter entstehen, wird im Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl bei Risikofällen seit Jahren auf die prophylaktische Entfernung der Eileiter gesetzt.

„Die prophylaktische Entfernung der Eileiter wird mittlerweile von vielen Fachgesellschaften im In- und Ausland empfohlen“, erklärt Prim. Dr. Wolfgang C. Baschata, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl. „Wir führen diesen Eingriff bereits seit Jahren meist im Rahmen einer Gebärmutterentfernung, einer Sterilisation (auch nach Kaiserschnitt) bzw. im Rahmen anderer chirurgischer Eingriffe (z. B. Gallenblasenentfernung) durch. Auch bei familiär gehäuftem Risiko bzw. einer entsprechenden genetischen Disposition (BRCA 1 oder BRCA 2) kann eine Eileiterentfernung mit rund 45 Jahren empfohlen werden.“
Neben dem Risiko für Eierstockkrebs können mit diesem Eingriff auch andere assoziierte Erkrankungen wie Eileitervorfall, Eileiterschwangerschaften sowie Abszess- und Cystenbildungen vermieden werden. An der hormonellen Funktion der Eierstöcke ändert der Eingriff nichts. Es ist also kein vorzeitiger Eintritt in den Wechsel zu befürchten.
„Ab dem 65. Lebensjahr wird zur Prophylaxe von Eierstockkrebs zusätzlich die Entfernung der Eierstöcke empfohlen. Auch diese präventive Maßnahme setzen wir in Bad Ischl zum Beispiel im Rahmen von Senkungsoperationen konsequent um“, sagt Prim. Baschata.
Die prophylaktische Entfernung der Eileiter wird auch an den beiden anderen Standorten des Salzkammergut-Klinikums angeboten.
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