Florian Raudaschl (UYC Wolfgangsee) holt mit seinem Vorschoter Michael Fischer (UYC As) erstmals Staatsmeistertitel in der Starbootklasse
Sein Vater Hubert Raudaschl hat es ihm mehrfach vorgemacht, war 10 mal bei olympischen Spielen und gewann nicht weniger als 11 Staatsmeisterschaftstitel im Starboot. Sohn Florian, der mit der Übernahme der Segelmacherei nicht nur beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten ist und ebenfalls bereits eine Olympiateilnahme (London 2012) verzeichnet, folgte nun seinem Vater auch in Sachen Starboot-Staatsmeisterschaft, die von Freitag — Sonntag am Wolfgangsee ausgetragen wurde.
Schwierige Windverhältnisse begleiteten die gesamte Segelregatta, am Freitag bei noch sommerlichen Verhältnissen, am Samstag regnerisch, wechselhaft. Auch am Sonntag Schwachwind mit Wartepausen verlangten von den 24 angetreten Starbootsseglern (4 Nationen: AUT, GER, CZE, SWE) viel Geduld und ein gutes Nervenkostüm. Nach einer frühen 4. Wettfahrt am Finaltag bei nachlassenden Winden und Bahnverkürzung lag Routinier und mehrfacher Starbootstaatsmeister Albert Sturm (UYC As, mit Tobias Haring (UYC T) noch in Führung und wähnte sich schon fast als Sieger. Manch einer rechnete nicht mehr mit einer weiteren 5. Wettfahrt und packte bereits sein Boot zusammen, andere wie Albert Sturm hofften wohl noch.
Doch die Wolkendecke lichtete sich und so schickte das aufmerksame Wettfahrtleiterteam Johann Wolfgang / Heinz Moche die Segler nochmals aufs Wasser. Der Einsatz des thermischen Brunnwinds ermöglichte dann bei teils stark böigen Wind (1–4 Bft) noch eine 5. Wettfahrt, die mit Aussicht auf ein Streichresultat so manchem Segler neue Chancen eröffnete. Diese nutzte der Wolfgangseer Florian Raudaschl und sein Vorschoter Michael Fischer (UYC As) perfekt. Das Team holte den Sieg in der letzten und 5. Wettfahrt und gewann — dank Streichresultat — die Serie und damit erstmals die Star-Staatsbootmeisterschaft. Der Vizestaatsmeistertitel ging an die Sieger der beiden Vorjahre Christian Nehammer (UYCAs)/ Florian Urban (UYC T). Platz 3 sicherte sich Heimo und Hermine Schlagbauer vom KYC Ossiach.
Parallel am Start waren an diesem Wochenende auch die modernen Melges 24 mit insgesamt 8 Startern aus Österreich und Deutschland. Für die schnellen Racer kamen nur 3 Wettfahrten in die Wertung, die allesamt von den heimischen Seglern des UYC Wg dominiert wurden. Der Sieg ging — nicht unerwartet — an das Team “Schönherr” von Laser-Olympiacrack Franz Urlesberger, gefolgt vom ebenfalls routinierten Team “Pure” von Michael Schineis. Einzig Anna Luschan zeigte als Klassenneueinsteigerin, dass sie auch mit größeren Kielbooten ausgezeichnet umgehen kann und pilotierte ihre Team — unterstützt u.a. von Vater Michael Luschan zum beachtlichen dritten Platz.
Fotos: UYC Wg