Die meisten Leberschäden werden nicht mehr durch Alkohol verursacht, sondern durch Übergewicht verbunden mit zu wenig Bewegung. Die weit verbreitete Fettleber bleibt meist unentdeckt, kann jedoch durch einen gesunden Lebensstil gut therapiert werden.
Rund 2.000 Liter Blut werden täglich durch die Leber gepumpt und dort entgiftet. Besteht durch eine kalorienreiche Ernährung ein Überangebot an fett- und zuckerreichen Lebensmitteln, kann sie dieses nicht mehr vollständig verarbeiten und lagert Fett in ihren Zellen ein. Bei etwa 30 bis 40 Prozent der hauptsächlich übergewichtigen Erwachsenen und auch bei immer mehr Kindern findet sich eine Fettleber. Gerade hier spielt insbesondere der Konsum von Softdrinks und Süßigkeiten eine wichtige Rolle.

„Nicht nur der Leber selbst schadet die Verfettung. Durch eine Fettleber steigt die Gefahr, einen Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Nierenerkrankungen zu entwickeln, deutlich an”, sagt Barbara Steinkogler, Diätologin am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. Auch Herz-Kreislauf-Krankheiten – bis hin zum Herzinfarkt – entwickeln sich häufiger. Das Bauchfett gilt dabei als besonders gefährlich für die Leber. Männer sind ab einem Bauchumfang von 102 Zentimetern gefährdet, Frauen ab 88 Zentimetern.
Meist beschwerdelos
Meistens verfettet die Leber, ohne dass der Betroffene etwas davon bemerkt. Es treten meist unspezifische Anzeichen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit auf. Manchmal kommen Übelkeit und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch hinzu. Häufig wird eine Fettleber zufällig bei einer Blutabnahme im Zuge einer Vorsorgeuntersuchung oder bei einem Bauch-Ultraschall entdeckt. „Wird die Fettleber nicht behandelt, kann sie sich entzünden und es können eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entstehen“, erläutert die Expertin.
Änderung des Lebensstils
Medikamente, die eine Leberentfettung gezielt bewirken können, gibt es derzeit noch nicht. Eine kurzfristige, starke Verringerung der Kalorienzufuhr hat sich als einfache und äußerst effektive Maßnahme zum Fettabbau in der Leber erwiesen. Dabei wird das Leberfett nach und nach abgebaut und verbrannt. Barbara Steinkogler erläutert: „Für die Dauer von zwei Wochen dürfen maximal 1.000 kcal pro Tag zu sich genommen werden. Das erfordert Disziplin, eine gute Planung und ein umfassendes Wissen über die Nährwerte der Lebensmittel. Nur so kann ein Mangel an Hauptnährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen verhindert werden.“ Gleichzeitig wird empfohlen, regelmäßig Ausdauersport und Krafttraining in den Alltag zu integrieren. Optimal sind dreimal pro Woche mindestens 30 bis 45 Minuten. Abschließend sagt die Expertin: „Das Gute ist: Wenn rechtzeitig etwas gegen die Leberverfettung unternommen wird, kann sich das Organ oft wieder vollständig erholen.“
Das mag die Leber:
Wasser, Kaffee (bis zu drei Tassen pro Tag), Fisch, Gemüse und Salat, Tee, Omega-3-Fettsäuren
Das mag sie nicht:
Zucker, Süßigkeiten, Torten, Kuchen, rasch resorbierbare Kohlenhydrate (Weißmehlprodukte, Snacks,…), Smoothies, Knabbereien
Foto: gespag