Bereits in seinem Werk „Traun“, dem Klavierwerk mit sprachlichen Klängen, und seinem an die Leinwand des Stadttheaters Gmunden projizierten Aquarell wurde ein Schwung hör- und sichtbar, der das bunt gemischte Publikum „in Atem“ hielt.
Jutta Skokan, die Intendantin der Salzkammergut Festwochen Gmunden, hob gleich zu Beginn ihrer Eröffnungsrede hervor, dass der oberösterreichische Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer den Ehrenschutz über diese Kulturveranstaltung übernommen hat! Sie begrüßte den Mühlviertler Bürgermeister aus Rainbach, Friedrich Stockinger, der das Pferdeeisenbahnmuseum in Kerschbaum mit einer echten fahrenden Pferdeeisenbahn leitet, den Waldviertler Bürgermeister Gerhard Kirchmaier der Burgstadt Heidenreichstein mit seinen internationalen Festwochen „Literatur im Nebel“, den Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Stern & Hafferl, den Gmundner Ing. Günter Neumann, alle Anwesenden und am Institut IPS-WIEN Mitwirkenden und dessen Präsident, Wissenschaftler und Künstler des Abends Mag. Dr. Rainer König-Hollerwöger. Frau Prof. Skokan hatte in den frühen Siebzigerjahren im Stift Lambach u. a., wie sie sagte, mit dem damals erstmals öffentlich als Lyriker auftretenden Rainer König-Hollerwöger die „Kutlurgruppe K“ begründet.
Angeregt und mit inspiriert durch den Bau der neuen Traunbrücke und die Gleisverlegung für die „Traunseetram“ nahm der bekannte Wiener Vorort — Erforscher Dr. König-Hollerwöger als in Gmunden Geborener für sein diesjähriges Kunst- und Forschungsprojekt zum Thema „Brücke“.
Als Kenner und Liebhaber der Stadt Gmunden erweiterte König-Hollerwöger das Thema Brücke zum „Brücke zwischen hüben und drüben“.
Seine Sprach-Klavierkomposition „Brücke zwischen Leben und Tod – Sphärenklänge“ mündete ein in den A‑TEM als Hauch des Lebens und MET‑A, dem Aushauchen, dem Einhauchen in den Geist im Tode des Menschen.
Der Künstlerphilosoph Rainer König-Hollerwöger arbeitete in sehr anschaulichen Schritten die landschaftlichen, historischen, kulturellen und vor allem menschlichen Dimensionen der Traunbrücke sprachlich, musikalisch und immer mehr auch mit Fotos heraus.
Er erweiterte die Brücke zur Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Da wurde es ernst und besinnlich im Stadttheater Gmunden. Der intime Holocaust-Forscher las erstmals öffentlich Stellen seines Ende August 2018 erscheinenden Buches „FRÜHLINGSERWACHEN mit ERIKA – Licht in die Finsternis des Antisemitismus“ vor. Es waren jene Stellen, die sich auf die in Brno lebende Holocaust-Überlebende Erika Bezdíčková bezogen. Mit ihr war König-Hollerwöger zuletzt Ende November 2017 in der Traunseestadt zum dritten Mal. Sie liebt diese Stadt mit dem für sie so heilsamen Wasser!
Im dann folgenden dramatischen Klavierwerk „Vom Inferno zur Gegenwart“ offenbarte sich nicht nur die Virtuosität des Pianisten und Komponisten, sondern auch seine tiefste Zuwendung zu den vom Holocaust Betroffenen. Er wies auch auf den aus Gmunden kommenden jüdisch — englischen Maler Hugo Dachinger (1908 – 1995), einem Freund seines Vaters, hin. Während der Klaviermusik erschienen auf der Leinwand Fotos mit und von der Holocaust-Überlebenden Erika, u. a. auch beim Bürgermeisterempfang im Rathaus im November 2017!
Mit dem Teil „Der Weg über die Brücke – böhmische Weisen – Pferdeeisen – Straßenbahn“ eröffnete der Künstlerphilosoph, über „Auf den Spuren der Gedanken“ ein sich steigerndes Geschehen, das für die Stadt Gmunden, das Salzkammergut und weit darüber hinaus größte Bedeutung hat. Es war ein mehrfaches Präludium für die kommenden kulturellen, technischen und humanitären Ereignisse! Erstmals wurden „Alt Gmundner Fayencen“ der „blauen Periode“ auf der Leinwand des Stadttheaters Gmunden gezeigt und nach einer entsprechenden Dichtung musikalisch bebildert. Es floss geradezu die Keramikfarbe Blau vom Himmel, „innig sternerfüllt, sonnenbewegt am Tag, monderhellt bei Nacht“, sich tonmalerisch verwandelnd. König-Hollerwöger wies auf den innigen Zusammenhang zwischen Ton, also Erdton, und Ton der Musik hin! Es konnte die vor zwei Jahren nach Wien verkaufte einzigartige Sammlung „Alt Gmundner Fayencen“ seines Vaters Prof. Architekt Franz König-Hollerwöger (1914 – 1995) durch einen Gmundner Sammler und Kunstsachverständigen wieder zurückgekauft und um dessen Sammlung erweitert werden. An einem der markantesten Punkte am Rathausplatz in Gmunden wird in einem gotischen Festsaal diese bald in der Form eines einzigartigen Museums öffentlich zu sehen sein!
Ein weiterer Höhepunkt dieser reichhaltigen Kulturveranstaltung war das Thema „Pferdeeisenbahn“. Mit seinem Wiener Enkel Martin König-Hollerwöger bewegte, stampfte, hüpfte und wieherte der Bewegungskünstler in dem Gewand des Konduktors auf der Bühne. In seinen bewegten Sprachrhythmen schilderte der Sozialforscher eine Fahrt von Gmunden bis nach Budweis, České Budějovice, der Hauptstadt von Südböhmen. Und dann ereignete sich etwas, das den Obmann der Pfereisenbahn Kerschbaum und das Publikum faszinierte: Es erschienen auf der Leinwand eine Menge von Fotos mit Rainer König-Hollerwöger, der selbst Orte der ehemaligen ersten größeren Festland-Eisenbahnstrecke aufgesucht hatte. Schließlich erschien er selbst als fahrender Gast im Salonwagen „Hannibal“ auf dem Streckenabschnitt Kerschbaum! Rainer König-Hollerwöger hob den Konsulenten Manfred Reingruber hervor, dem der „Pferdeeisenbahn Themenweg“ in Gmunden zu verdanken ist!
Im Sinne seiner bekannten Forschungen und Initiativen von IPS-WIEN stellte er das Kind in den Mittelpunkt mit seiner für die Salzkammergut-Festwochen und Martin komponierten Werkes „Zwischen Vergangenheit und Zukunft“. Martin als kindlicher Geiger wirkte gemeinsam mit Rainer König-Hollerwöger an der Uraufführung dieses spannenden Werkes ausdrucksstark mit Klatscheinlagen mit!
Mit seinem Werk „Erinnern – eine Premiere – Gmundner Straßenbahn – „Die Vorchdorfer“ – Traunseetram“ fand im Stadttheater Gmunden „Ein Präludium zur Eröffnung der neuen Traunbrücke und Traunseebahn“ statt. König-Hollerwöger stellte mit seinen berührenden Worten dem Ganzen voran sein Erinnern an seinen geschätzten Freund DI Bernhard Neumann, dem ehemaligen Geschäftsführer der Firma Stern & Hafferl, und das Erinnern an die gerade kurz zuvor in den Flammeninferno in Griechenland Umgekommenen.
Begleitet von vielen Fotos der „Engelhofer“- Bahn und des Abrisses und Neubaus der Traunbrücke bis hin zu den landschaftlich und technisch beeindruckenden Fotos der Traunseetram ließ der Klaviervirtuose in lyrischer, romantischer, impressionistischer Weise malerisch die dazugehörige Klaviermusik ertönen. Eine beeindruckende Klang-Fotoreise in die Geschichte der Straßen- Traunseetram!
Mit seinen sehr meditativen Aquarellen, einem wunderbaren Aquarell seines Enkels Martin, seiner Dichtung und seiner sich an dem mittelalterlichen „Christ ist erstanden“ orientierenden Klaviermusik „FUGA HANSL IM GRABN“ gelangte diese außergewöhnliche „Gesamtkunst“-Veranstaltung wieder in die jeden Menschen angehende Sphäre von „Brücke zwischen hüben und drüben“. Die Inspirationsquelle dafür ist die von Rainer König-Hollerwöger von Kindheit an geliebte Kapelle „Hansl im Grabn“ in Gmunden am Fuße des Grünbbergs.
Der auf und mit einem neuen großen Bösendorfer – Konzertflügel Jodler und Landler „singend“ spielende Pianist Rainer König-Hollerwöger begeisterte das Publikum und bedankte sich bei diesem mit drei „Draufgaben“.
Fotos: IPS Wien