Am Samstag, dem 18.8, wird ein sensationeller Neufund im Rahmen der Veranstaltung “Archäologie am Berg” in Hallstatt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zwei Jahre haben die Arbeiten gedauert — nun können sie endlich gezeigt werden:
Die sensationellen Funde aus Grab 98 im Hallstätter Gräberfeld. Der leider schlechte Erhaltungszustand der außergewöhnlichen Funde erforderte allerhöchste Geschicklichkeit, sowohl bei den Restauratoren der Prähistorischen Abteilung des NHM, wie auch bei den Kollegen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Besondere Bronze- und Keramikgefäße prägen dieses Brandgrab, das zu den beachtenswertesten Begräbnisstätten im Hallstätter Gräberfeld zählt.
Sensationeller Fund — ein neues “Kuh- Kälbchen- Gefäß”
Ein Schöpfgefäß aus Bronze mit dem Griff in Form einer Kuh mit nachgestelltem Kalb zählt zu den beeindruckendsten Entdeckungen. Den umfassenden Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten ist es zu verdanken, dass der Neufund in einmaliger Qualität ausgestellt werden kann. Das Gefäß wurde im 6. bis 5. Jahrhundert vor Christus als Grabbeigabe beigelegt, ein sehr seltenes und wertvolles Objekt. Es zeichnet sich vor allem durch zahlreiche kunstvolle Ornamente und Symbole in Technik der Eisentauschierung aus.
Die Darstellung religiös-kultischer Zeichen, wie z.B. stilisierte Doppelvogelbarken mit und ohne Sonnensymbol, heben es deutlich von einem ähnlichen Fund, der bereits vor 150 Jahren getätigt wurde, ab. Das außergewöhnliche Objekt wird ab September 2014 im neuen Hallstatt-Saal des NHM zu sehen sein.
Präsentation des Neufundes
Am Samstag, dem 18.8, wird der sensationelle Neufund um 14.00 im Rahmen der Veranstaltung “Archäologie am Berg” im Archäologischen Zentrum “Alte Schmiede” am Salzberg in Hallstatt präsentiert.
“Archäologie am Berg 2012”: Geschichte einer Landschaft Eintritt frei (nur die Auffahrt mit der Salzbergbahn ist zu bezahlen) am 18. & 19. August 2012
Ein Blick hinter die Kulissen der Archäologischen Forschungen rund um die Salzwelten Hallstatt. Auf große und kleine Hobby-Forscher wartet ein spannendes Wochenende im Hallstätter Hochtal.
In keinem anderen Tal finden sich die Spuren von 7000 Jahren Industrie- und Salzgeschichte auf so engem Raum. Die Erforschung dieser einmaligen Landschaft und 10 Jahre Archäologisches Zentrum “Alte Schmiede” im Hochtal stellen dieses Jahr die Schwerpunkte der “Archäologie am Berg” dar.
Seit 1960 forscht das Naturhistorische Museum Wien im und am Hallstätter Salzberg. Bei der Veranstaltung “Archäologie am Berg” stellt das Naturhistorische Museum gemeinsam mit Partnern aktuelle Forschungen rund um die Salzwelten Hallstatt publikumswirksam vor. Die Veranstaltung zum Mitmachen, Ausprobieren und Forschen wendet sich an Familien und Interessierte aller Altersklassen. Gezeigt wird, wie Archäologen und Holzforscher gemeinsam den prähistorischen Bergbau erforschen und Einblick in das Leben der Hallstätter Bergleute vor über 3000 Jahren erhalten.
Sehen, hören, schmecken, riechen und staunen — die Wissenschafterinnen und Wissenschafter des NHM und der Universität für Bodenkultur präsentieren ihre Arbeit in interaktiven Stationen, das Detailprogramm steht unter www.nhm-wien.ac.at und www.salzwelten.at bereit.
Wer die Welt der bronzezeitlichen Bergleute hautnah erleben möchte, sollte auf keinen Fall die Führung durch die Salzwelten versäumen. Die Tour durch die eindrucksvollen Stollen startet im Knappenhaus und dauert ca. 1,5 Stunden. Bergmannsrutsche und Grubenbahn sorgen heute für ein bequemes Vorankommen. Sonderführungen in den prähistorischen Bergbau Hallstatt finden noch bis Ende Oktober jeden Freitag statt.
Termine:
“Archäologie am Berg”: Sa., 18. & So. 19. August 2012.
Eintritt frei (nur die Auffahrt mit der Salzbergbahn ist zu bezahlen).