Wie heute Vormittag bekannt gegeben wurde, wird Bad Ischl gemeinsam mit zwanzig anderen Gemeinden des Salzkammergut europäische Kulturhaupstadt 2014. Die gute Nachricht verbreitete sich dank der sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer, Dornbirn und St. Pölten mussten sich geschlagen geben.

Im Mittelpunkt der überzeugenden Programmatik steht die Transformation des Salzkammerguts zu einer neuen attraktiven kulturtouristischen Region, die aus der Kraft der Tradition und den bekannten touristischen Stärken heraus neue kreative Angebote für Besucher und Bewohner schafft. Die Bewerbung wurde vor allem von künstlerischen Initiativen und zivilgesellschaftlichen Kräften vorangetrieben.
Bürgermeister Hannes Heide erklärt: „So wie wir seit Jahrhunderten in unseren Bergen nach Salz graben, suchen wir nun nach den Elementen, die die Kulturgesellschaft in Europa verbinden, ja nach dem neuen Salz in unserer Gesellschaft. Traditionsgemäß können wir unsere Attraktivität für Künstler-Residenzen nutzen. Berühmte Künstlerinnen und Künstler haben im Salzkammergut Werke gestaltet, die die Kultur in Europa bereichert haben. Darauf können wir mit der Kulturhauptstadt Europas 2024 aufbauen.“
Was ist eine europäische Kulturhauptstadt?
Seit 1985 wird Städten aus verschiedenen Ländern der Titel für ein Jahr verliehen. Die Länder stehen im Vorhinein fest: 2024 werden Österreich und Estland jeweils eine Kulturhauptstadt stellen.
Das Ziel ist, die Vielfalt von Lebensrealitäten in Europa sichtbar zu machen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und nachhaltige Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung zu setzen. Neben Städten können sich auch mehrere Orte gemeinsam als Kulturhauptstadt-Region bewerben. Eine Stadt (> 10.000 EinwohnerInnen) muss jedoch den ‘Lead’ übernehmen. Im Falle von Salzkammergut 2024 ist das Bad Ischl.
Landeshauptmann gratuliert
„Die Organisatoren von ‚SKGT 2024‘ haben alle Hausaufgaben der Kommission erfüllt – und das mit Erfolg! Ich gratuliere Bürgermeister Hannes Heide und dem ganzen Team zum Titel ‚Kulturhauptstadt 2024‘! Hinter einer Bewerbung wie dieser stecken viel Zeit, Engagement und Herzblut – das Ergebnis sind zahlreiche Ideen, die die Gemeinden in der Region näher zusammen rücken lassen. Diese Dynamik und Chance für die Region und ganz Oberösterreich gilt es mitzunehmen. Das Land OÖ wird die Region dabei unterstützen und ich freue mich darauf, was uns 2024 im Salzkammergut erwarten wird
Foto: Büro skgt24 Eva Mair
Ob das eine gute Nachricht ist, ist zu bezweifeln. Overtourismus wird importiert. Von touristikern und Politikern selbst gemacht. Bitte endlich umdenken!
Wie die Stadt verkehrsplanerisch einen neuen Ansturm bewältigen soll, ist rätselhaft. Und in der Konditorei Zauner wird man sich künftig in einer Touristenschlange anstellen müssen. Deren „Salzburger Nockerl“ haben aber auch jetzt schon irgendwie Weltruf. Bad Ischl darf nicht Hallstatt werden. Das ist jetzt schon ein abschreckendes Beispiel für ein Potemkinsches Dorf, in dem man nicht mehr wohnen möchte.
Da wird eine noch größere Verkehrslawine (Umwelt ist egal)auf uns zukommen als wir sie jetzt schon haben und die Inder stehen auch schon in den Startlöchern. Die Preise werden wahrscheinlich auch angehoben. Lebenswertes Salzkammergut. Alles nur wegen der Gier nach noch mehr Profit.