Naturpark Attersee-Traunsee am Weg zur Sternenpark-Zertifizierung
Lange Zeit stand die künstliche Beleuchtung unter dem Motto „mehr Licht“. Das Ziel muss jedoch „besseres Licht“ sein. Licht das uns hilft, besser zu sehen ohne zu blenden, die Gesundheit zu bewahren, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, die Umwelt nicht unnötig aufzuhellen, die Tierwelt nicht zu stören, den Nachthimmel zu bewahren und große Mengen Energie zu sparen und damit das Klima zu schützen.
Als erstes Bundesland hat Oberösterreich ein eigenes Messnetz für die Lichtverschmutzung installiert, eine eigene Leitlinie für den öffentlichen Bereich geschaffen und erstmals wurden in Pilotgemeinden auch konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung umgesetzt. Nun soll mit dem nächsten Schritt mit der Zertifizierung durch die Dark-Sky Assocation des Naturparks Attersee-Traunsee zum ersten offiziellen österreichischen Dark Sky Park die Vorreiterrolle Oberösterreichs beim Schutz des Nachthimmels untermauert werden. Ein Sternenpark ist ein Licht- und Landschaftsschutzgebiet, in dem die nächtliche Dunkelheit und die natürliche Nachtlandschaft als Schutzgut gelten und vor Lichtverschmutzung bestmöglich geschützt sein sollen. Erreicht wird dies mit Licht-Management-Plänen und Umrüstung bei Straßen- und Außenbeleuchtung auf den Sternenparkflächen der fünf Naturpark-Gemeinden Altmünster, Steinbach am Attersee, Weyregg am Attersee, Schörfling am Attersee und Aurach am Hongar. Bei einem Lokalaugenschein in den Gemeinden Altmünster und Steinbach am Attersee machte sich Landesrat Stefan Kaineder ein Bild von den Umsetzungsschritten.
„Gelingt es uns die Lichtverschmutzung einzudämmen, können wir einen gesunden Lebensraum für Mensch und Tier sowie die eindrucksvolle Nachtlandschaft erhalten. Bei der Lichtverschmutzung wollen wir als internationaler Vorreiter weiter die notwendigen Maßnahmen setzen und das Umweltressort wird die Gemeinden dabei bestmöglich unterstützen. Denn unser Ziel muss sein, dass wir schädliche Licht- und auch Energieverschwendung schrittweise verringern“, so Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der sich auch bei den Bürgermeister/innen im Verband des Naturparks Attersee-Traunsee für das große Engagement bedankt und sich freut, dass hier gemeinsam an einem Strang gezogen wird, um den Nachthimmel in der Region zu bewahren.
Die Bürgermeisterin von Steinbach am Attersee, Nicole Eder, meint, es müsse in Zukunft besser überlegt werden, wo und wie viel Licht notwendig ist sowie welches Licht bzw. welche Lichtfarbe eingesetzt wird. Für Eder soll es eine Selbstverständlichkeit sein, Licht zweckmäßig einzusetzen, dazu gehöre eben auch, dass die Abstrahlung nach oben in den Nachthimmel vermieden wird: „Eine Gemeinde muss hier Vorbildfunktion übernehmen! Steinbach am Attersee hat diese Verantwortung wahrgenommen und umgesetzt. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir bei diesem wichtigen Thema Speerspitze sein dürfen“, freut sich Bürgermeisterin Nicole Eder.
Auch die Bürgermeisterin der Traunseegemeinde Altmünster, Nationalrätin Elisabeth Feichtinger, ist begeistert: „Ich freue mich, dass wir in Altmünster mit der Umsetzung des Sternenparks zur Reduzierung der Lichtverschmutzung Vorreiter in Österreich sein konnten. Es sind alle Gemeinden, die sich die Reduzierung der Lichtemissionen vor Ort gerne ansehen möchten, herzlich eingeladen, unseren Ortsteil Reindlmühl bei Nacht zu besuchen. Der Sternenpark ist ein echter Gewinn für unsere Gemeinde“.
„Wir freuen uns sehr, dass die Region des Naturparks Attersee-Traunsee nun als erster Sternenpark Österreichs nominiert ist. Das weithin bekannte Sternenpark-Motto „Carpe diem – protege noctem“ steht sehr bildlich für die zukünftige Ausrichtung als Natur- und Sternenpark. Am Tag „schützen und nützen, erleben und begreifen“ wir die lebensraum- und artenreiche bäuerliche Kulturlandschaft des Naturparks und in der Nacht bewahren wir durch sorgsame Lichtnutzung die Funktionalität der Nachtnatur. Dafür können wir uns eines tiefen, klaren Blickes in den Sternenhimmel erfreuen“, so der Naturpark-Manager DI Clemens Schnaitl, der auch mit dem Angebot an Naturerlebnisführungen wie „vom Armleuchter zum Nachtschwärmer – Licht aus bis zum Ende der Nacht“ mehr Bewusstsein für den Lebensraum Nachtnatur schaffen möchte.
Stefan Wallner vom Institut für Astrophysik Uni Wien freut sich über die Kooperation vom Land Oberösterreich und der Universität Wien und dass ein großer Schritt zum Schutz des natürlichen Nachthimmels gelungen ist: “Unsere Messanalysen zeigten eindrucksvoll, dass gerade das Gebiet rund um den Naturpark Attersee-Traunsee eine hervorragende Nachthimmelsqualität aufweist, die es zu schützen gilt. Die nachhaltige und energieeinsparende Beleuchtung innerhalb des Sternenparks/Dark Sky Parks verdeutlicht, wie Artenschutz für Tier- und Umwelt sowie eine Steigerung der Lebensqualität für uns Menschen optimal einhergehen können. Dieses Projekt nimmt eine Vorreiterrolle in Österreich ein und zeigt, wie künftig das immer stärker aufkommende Phänomen der Lichtverschmutzung eingedämmt werden kann. Auch daher ist es gerade für uns Astronominnen und Astronomen von großer Bedeutung, dass nun der von Sternen, Planeten und anderen Objekten übersäte Himmel ein wichtiges Merkmal der Region geworden ist“.
Bildtext: Foto1: Landesrat Stefan Kaineder (rechts) mit der Bürgermeisterin von Altmünster, Nationalrätin Elisabeth Feichtinger und dem Naturpark-Manager Clemens Schnaitl im Ortsteil Reindlmühl (Altmünster), wo im vergangenen November die Straßenbeleuchtung Dark-Sky-konform umgerüstet wurde.
Foto2: Landesrat Stefan Kaineder (links) mit der Bürgermeisterin von Steinbach am Attersee, Nicole Eder und dem Astrophysiker Stefan Wallner, der die Gemeinden und den Naturpark wissenschaftlich am Weg zur Sternenpark-Region begleitet.
Foto: LandOÖ/Werner Dedl
immer das klima schützen. abgesehen von diesem inzwischen höchst inflationären begriff: paar kleine gemeinden in A haben null komma null auswirkungen auf klima weltweit. da muss man zuerst bei den grossen beginnen, usa, china. und wie will man klima “schützen”? Man kann natur schützen, aber doch nicht das Klima. komplett hirnrissiger ausdruck, ein “klima zu schützen”. das ist ohnehin zu spät. seit 30 jahren weiss man das, aber was ist geworden? noch schlimmer.
ähnlich wie bei wahl. jede stimme sei wichtig, wenn ich als einzelner nicht zur wahl gehe, ändert es auch so gut wie null komna null am ergebnis.