Zahl der Langzeitarbeitslosen dramatisch angestiegen — Bedarf an Pflegekräften groß wie nie
Wien-Schörfling- Die Corona-Krise hat in Österreich zu einer drastischen Verschärfung der Arbeitslosigkeit geführt. Besonders schlimm ist, dass rund 40.000 Menschen mehr seit über einem Jahr auf Jobsuche sind. In Summe gibt es damit in Österreich aktuell mehr als 146.000 Langzeitarbeitslose. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Pflegekräften immer weiter an. Bis zum Jahr 2030 werden rund 70.000 zusätzliche Fachkräfte in diesem Bereich gebraucht. „Neben jungen Menschen, die in der Pflege arbeiten möchten, braucht es auch Menschen, die in diesen Beruf wechseln. Um ihnen das zu ermöglichen, müssen sie auch während der Ausbildung ein faires Gehalt bekommen, sonst ist ein Wechsel schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich“, erklärt der FPÖ-Gesundheitssprecher NAbg. Gerhard Kaniak aus Schörfling/Attersee, der hier ein Modell analog zur Exekutive vorschlägt. Exekutivbeamte in Ausbildung bekommen im ersten Jahr knapp 1.800 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr rund 2.200 Euro.
Ein Grund zur Sorge ist auch die Altersstruktur innerhalb der Ärzteschaft. Heute gebe es in Österreich die höchste Alters-Konzentration bei Ärztinnen und Ärzten mit einem Lebensalter um die 60 Jahre. In 10 Jahren werden die meisten aus dieser Gruppe bereits in Pension sein. Konkret werden dann 31 Prozent aller Ärzte, also fast ein Drittel, das Pensionsantrittsalter erreicht haben. Kaniak: „Wir müssen dieses Problem vor allem auch im Hinblick auf die Pflegesituation von morgen lösen. Schon heute stehen in den Arztpraxen immer weniger Kassen-Allgemeinmedizinern immer mehr Patienten gegenüber. Das wird sich auf Grund der demographischen Entwicklung weiter verschärfen.“
Und was macht die Regierung? „Sie kürzt die Studienplätze für Medizin und Pharmazie für das Herbstsemester. Das ist nicht nur wenig vorausschauend, sondern konterkariert auch die Anforderung, für künftige Pandemien gerüstet zu sein. Österreich braucht nicht nur mehr Fachkräfte im medizinischen Bereich, sondern auch Pharmazeuten für die Forschung. die Kürzung der Studienplätze ist eine Fehlentscheidung dieser Bundesregierung. Sie müsste alles dafür tun, um junge Menschen für eines dieser beiden Studien zu begeistern“, so Gerhard Kaniak.
Foto: FPÖ