Täglich rund 8.000 Fahrgäste profitieren zukünftig von einem um 54 Mio. Euro nach modernsten Maßstäben errichteten Verkehrsknotenpunkt. Ende September 2011 konnten die Bauarbeiten für den Umbau des Bahnhofes Attnang-Puchheim planmäßig begonnen werden. Mit der Herstellung von Spundwänden, dem Einbau einer Hilfsbrücke sowie Kabel- und Oberbauarbeiten wurden im Herbst 2011 jene Vorarbeiten durchgeführt, welche für das heurige Jahr 2012 einen frühen Baustart ermöglichten. Am Bahnhof Attnang-Puchheim ist fast täglich für die rund 8.000 Fahrgäste der Baufortschritt ersichtlich.
Fotos: ÖBB
Projekt voll im Zeitplan – Rund 140 Personen im Einsatz auf der Baustelle
Von den aktuellen und weiteren Baufortschritten konnten sich heute Landesrat Reinhold Entholzer und Bürgermeister Peter Groiß, bei einer Baustellenführung vor Ort, durch ÖBB-Projektleiter Franz Hujber überzeugen. Bei den Projektkosten erfolgt eine Mitfinanzierung des Landes Oö. für die Fahrgastrelevanten Bereiche des neuen Bahnhofes. Den reibungslosen Ablauf und die tollen Baufortschritte gewährleisten die rund 140 Personen, die auf der Baustelle arbeiten.
Exakte technische und terminliche Abstimmung bei Bahnhofs- und Busbahnhofsneubau
Nach dem Umbau wird Attnang-Puchheim, als drittgrößter Bahnhof Oberösterreichs, über eine moderne und kundenfreundliche, sowie barrierefreie Bahnhofsanlage samt Busterminal verfügen, wodurch der Öffentliche Verkehr auch in dieser Region ein attraktives Gesicht erhält. Neben dem Neubau des Bahnhofgebäudes kommt es durch die Umgestaltung der Bahnsteige und den Neubau des Busterminals zu einer optimalen Verwirklichung einer modernen Verkehrsstation für die Region.
Was in diesem Jahr bisher geschah und noch folgt
Im heurigen Jahr wurde mit der Herstellung des neuen Bahnhofsgebäudes begonnen, die Gleise im Bereich des neuen Bahnsteiges abgetragen, der Gleisunterbau hergestellt, Bahnsteigkanten errichtet und die Bahnsteigdachkonstruktion aufgestellt. Mit Fahrplanwechsel im Dezember wird der Bahnsteig 4/5 in Betrieb genommen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Gleise neben dem Bestandsbahnsteig 2/3 abgebaut werden können und die Arbeiten an der Neuherstellung des Bahnsteiges 2/3 beginnen können.
Arbeiten erfolgen bei voller Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs
Bei den Arbeiten muss die ständige Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs berücksichtigt werden. Dadurch kann der Bau des Bahnhofgebäudes nur in zwei Teilen erfolgen, da der vorhandene Fußgehertunnel bestehen bleiben muss. Der östliche Teil des Bahnhofgebäudes wurde im Rohbau bereits bis auf Dachhöhe fertig gestellt. Mit Anfang September 2012 wurde, exakt im Zeitplan liegend, die Rampe zum „Hausbahnsteig“ abgetragen.
Um die Barrierefreiheit weiterhin im bisherigen Maße aufrecht zu erhalten, wurde eine winterfeste provisorische Zugangsrampe, welche im November 2013 wieder abgebaut werden kann, aus Holz hergestellt. Mit dieser Maßnahme kann der zweite Teil des Bahnhofsgebäudes im Rohbau hergestellt werden.
Auch der neue Fußgehertunnel kann nur in mehreren Etappen hergestellt werden. In der ersten Etappe wurde bereits 2011 der Tunnelbereich unter der Landesstraße B1 errichtet. Im heurigen Jahr konnten die Rohbauteile der Tunnelbereiche unter dem neuen Bahnsteig 4/5 und zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Gleis 1 (Hausbahnsteig) fertig gestellt werden. Sobald der Bahnsteig 2/3 in seiner Funktion aufgelassen wird (nach Inbetriebnahme des neuen Bahnsteiges 4/5 zum Fahrplanwechsel 2012/2013), kann das fehlende Teilstück ergänzt werden.
Bis Ende 2012 wird der Rohbau für das Bahnhofsgebäude fertig sein. Ab Mitte Februar starten die Arbeiten am neuen zweiten Inselbahnsteig. Mit Jahresende 2012 werden die Arbeiten am neuen zweiten Inselbahnsteig 4/5 samt Bahnsteigdach, Aufzugsanlage und Fahrtreppen abgeschlossen und dieser in Betrieb gehen. Ende 2014 sollen die Bauarbeiten, abgestimmt mit den Umbauarbeiten für den neuen Busbahnhof am Rennerplatz, abgeschlossen sein.
Volle Barrierefreiheit und hoher Komfort im neuen Bahnhof
Das Bahnhofsgebäude wurde in einer modernen Architektur geplant. Die Glasflächen sorgen für einen guten Lichteintrag in das Gebäude und in das Untergeschoß, welches wie bisher dem Zugang zu den Gleisen und zum Rennerplatz dient. Vom Rennerplatz, von den Bahnsteigen oder im weiteren Verlauf von den Park & Ride Flächen bzw. vom Gleisgeschoss gelangt man in den Bereich der Kassenhalle. In dieser befinden sich der ÖBB-Fahrkartenverkauf, ein Backshop, eine Trafik und eine WC-Anlage.
Die weite Öffnung zum hellen Gleisgeschoss und ein Lichthof werden für eine natürliche Belichtung des Raumes sorgen. Mit dem Neubau des Bahnhofes werden die zeitgemäßen Anforderungen an einen Bahnhof mit überregionaler Bedeutung erfüllt. Einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei das Bahnhofsgebäude selbst ein. Als sichtbares Zeichen für die Bahn als modernes Transportmittel der heutigen Zeit. Mit der Ausstattung von Liftanlagen und 55 cm hohen Bahnsteigkanten wird die volle Barrierefreiheit für den gesamten Bahnhof erreicht. Beide Inselbahnsteige werden mit gegenläufigen Fahrtreppen ausgestattet. Die Bahnsteige selbst werden mit neuen Bahnsteigdächern versehen.
Neuer Busterminal verbindet Bus und Bahn
Gleichzeitig mit den Umbauarbeiten für den neuen Bahnhof Attnang-Puchheim wird am Rennerplatz ein moderner und barrierefreier Busterminal errichtet, der die Bedeutung des Bahnhofes als wichtigen Verkehrsknotenpunkt für die Pendler aus den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden unterstreicht. Mehrere Regionalbuslinien werden den Bahnhof im Taktverkehr ansteuern. Die Kosten des neuen Terminals tragen die Stadt Attnang-Puchheim (25 %) und das Land Oberösterreich (75%). Ergänzt wird dieser Terminal um eine großzügige Fahrradabstellanlage, welche auch den Anforderungen der E‑Mobilität genügen wird.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister Jährlich nutzen 450 Mio. Kunden die Angebote des österreichischen Mobilitätsunternehmens ÖBB. Täglich fahren 6.500 Personen- und Güterzüge – die größte E‑Mobility-Flotte Österreichs – mit umweltfreundlichem Strom aus 92 % erneuerbarer Energie. Die ÖBB bewegen mit Kundenorientierung und gesellschaftlicher Verantwortung das System Bahn nachhaltig in Richtung Zukunft. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas und bieten ihren Kunden die höchste Pünktlichkeit in der EU.
Mit konzernweit rd. 40.800 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (davon 37.050 in Österreich, 3.750 im Ausland, zusätzlich 1.850 Lehrlinge) und Gesamterträgen von rd. 6,25 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.